Chronik für das Jahr 1994 |
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4. Juli 1994 Bürgermeisterin Dr. Edith Scheithauer begrüßt eine Schülergruppe aus Pau, Thorn/Torun und Jekaterinenburg. Ein Treffen innerhalb des 3-Städte-Projektes hat vor wenigen Monaten in Jekaterinenburg stattgefunden. 5. Juli 1994 Die Generalstaatsanwaltschaft Celle veranlaßt eine Hausdurchsuchung von 15 Wohnungen von Mitgliedern der Autonomen ANTIFA (M). Mit einbezogen sind auch die Räume des ASTA. Als Reaktion auf die Aktion kommt es am Nachmittag zu einer Demonstration, an der ca. 700 Personen, auch Politiker der SPD und Grünen, teilnehmen. 6. Juli 1994 Offizielle Einweihungsfeier der Wohnanlage im Kellnerweg. Dort sind nach einer Bauzeit von nur 18 Monaten 165 Wohnungen - vorwiegend Doppelappartements - für 327 Studierende entstanden. Das Studentenwerk verfügt nunmehr über 4.739 Wohnplätze und liegt im bundesweiten Vergleich (alte Länder) auf Platz 4. 6. - 9. Juli 1994 An der diesjährigen Jahrestagung des Vereins für Europäische Forschungsbibliotheken "Liber" in Göttingen nehmen ca. 100 Personen aus 24 Ländern teil. 7. Juli 1994 Ca. 1500 Personen demonstrieren gegen eine Aktion der hannoverschen Polizei, bei der unter noch nicht geklärten Umständen ein 16jähriger Kurde erschossen wurde und gegen die von der Celler Generalstaatsanwaltschaft angeordneten Hausdurchsuchungen. Die Polizei begleitet in starkem Aufgebot die Demonstration, bei der die Fensterscheibe eines Bankinstituts zertrümmert wird. 13. Juli 1994 Verkehrsminister Wissmann sagt "Ja" zum Göttingen Stop der Linie 3 des ICE. Die jüdische Gemeinde in Göttingen, die trotz Verfolgung offiziell nie aufgelöst wurde, hat auf Initiative von Frau Eva Tichauer-Moritz einen neuen Vorstand gewählt und eine Satzung beschlossen. Ziele der Gemeinde sind: Pflege jüdischer Identität und Tradition, Ausübung der Religiosität sowie Entwicklung von jüdischer Bildung und Lehre. Aufgenommen werden auch nichtjüdische Ehepartner und Lebensgefährten. Eine Mindestmitgliederzahl, wie es alttestamentlich vorgeschrieben ist bei der Gründung einer jüdischen Gemeinde, ist bei der Neugründung in Göttingen außer acht gelassen worden. 15. - 24. Juli 1994 602. Göttinger Schützen- und Volksfest mit traditionellem Ablauf. 16. Juli 1994 In der Aula der Universität stellt sich das "Forum für Wissenschaft und Technik" vor. Eingeladen hat zu dieser Veranstaltung, an der als einer der prominenten Gäste Prof. Dr. Heinz Riesenhuber teilnimmt, Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süßmuth, die zugleich auch Vorsitzende des Vereins ist. Als geeigneter Standort für ein Wissenschaftszentrum bietet sich die ehemalige Lokhalle an. Bei einer von 3500 zum großen Teil vermummten Personen veranstalteten Demonstration, zu der etwa 30 Organisationen, so auch SPD-Unterbezirk Göttingen und Bündnis 90/Die Grünen aus Protest gegen die am 5.7.94 erfolgte Hausdurchsuchungsaktion der Oberstaatsanwaltschaft Celle in Göttingen aufgerufen hatten, kommt es zu massiven Auseinandersetzungen mit der Polizei. Sieben Beamte werden verletzt. 17. Juli 1994 Der Gründungsrektor der Bonifatiusschule, Werner Freiberg ( 63. J) geht in den Ruhestand. 18. Juli 1994 Der weltbekannte bulgarische "Verpackungskünstler" Christo Jawatschew kommt auf Einladung von Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth nach Göttingen, um sich die Lokhalle anzusehen. Frau Süssmuth verspricht sich von dem Besuch eine Werbung für die Erhaltung des Baudenkmals. Christo wird während seines Aufenthaltes einen Vortrag in der Universität halten. Als neunte Schule Niedersachsens wird das Hainberg-Gymnasium in den Kreis der UNESCO-Projekt-Schulen aufgenommen. Voraussetzungen für diesen Namenszusatz sind Kontakte, Partnerschaften mit Schulen anderer Erdteile, Bekenntnis und praktische Umsetzung von Toleranz, Humanität und Frieden. Dieses Ereignis haben Lehrer, Schüler und internationale Gäste gefeiert. 20. Juli 1994 Die Stadt Göttingen, vertreten durch Oberbürgermeister Dr. Rainer Kallmann und Oberstadtdirektor Hermann Schierwater, legt anläßlich der 50. Wiederkehr des Attentats auf Adolf Hitler am Gedenkstein Stauffenberg einen Kranz nieder. An der Feierstunde nehmen ca. 50 Personen teil. Am Deserteurdenkmal finden sich 50 Personen vom Bündnis 90/Die Grünen zu einer Mahnwache ein, um auf die unterschiedlichen Formen des Widerstandes hinzuweisen. 25. Juli 1994 Als neuer Vorsitzender der Volkshochschule wird nach dem Rücktritt von Prof. Dr. Klaus Düwel der ehemalige Europaabgeordnete Klaus Wettig (54 J.)/SPD gewählt. Stellvertretende Vorsitzende bleibt Bürgermeisterin Dr. Edith Scheithauer. Neu in das Gremium kommt Berufsschullehrer Herbert Schmidt (SPD) und Gymnasiallehrer Rolf Becker. Die übrigen Vorstandsmitglieder gehören schon dem bisherigen Vorstand an. 27. Juli 1994 Richtfest am 5,2 Mill. DM teuren Anbau des zehn Jahre bestehenden Primatenzentrums am Kellnerweg. Juli 1994 Der überheiße Monat Juli, der jeden Tag Sonnenschein und mindestens 25 Grad bescherte, gilt als der Jahrhundertsommermonat. Beim Bau des Regenrückhaltebeckens am Rehbach in Grone finden die Archäologen Reste einer Siedlung aus der Jungsteinzeit. Aus den Untersuchungen der Keramik- und Tierknochenreste sowie der Getreidekörner erhofft man sich eine genauere Datierung. Der französische Minister für Wissenschaft und Forschung, Francois Fillon, beruft den Geschäftsführer des Studentenwerks, Günter Koch, als ordentliches Mitglied in den Verwaltungsrat des Centre National des Oeuvres Universitaires et Scolaires (C.N.O.U.S.). Damit ist Günter Koch das erste nicht-französische Mitglied dieses Gremiums. |
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