Chronik für das Jahr 1923

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1. Januar 1923

Im Wirtschaftsjahre 1921/22 betrug die Einnahme der Stadtkämmerei im ordentlichen Teil: 19.691.101,39 Mark, die Ausgabe 21.448.124,95 Mark, im außerordentlichen Teil die Einnahme: 130.597.049,24 Mark, die Ausgabe: 130.609.706,52 Mark.

Dollarstand 1.4.1921: 62,62 Mark; 31.3.1922: 284,19 Mark.

Bei der Städtischen Sparkasse stiegen im Geschäftsjahr 1922 die Einnahmen von 48 Millionen auf 278 Millionen Mark, die Anzahl der Bücher betrugen 35.502.

Dollarstand 1.1.1922: 184,00 Mark; 31.12.1922: 7350,00 Mark.

Bei der Landsparkasse stieg der Einlagebestand von 69,8 Millionen auf 257 Millionen Mark.

14. Januar 1923

Im überfüllten Stadtparksaale gewaltige Kundgebung gegen den "Ruhreinbruch" vom 11. Januar. Die öffentlichen Gebäude haben halbmast geflaggt. In den Kirchen Trauerfeiern, nach dem Gottesdienst Trauergeläut.

24. Januar 1923

In der Sitzung der städtischen Kollegien vom 17. des Monats wurde nach einer Ansprache von Oberbürgermeister Dr. Calsow nachstehende Entschließung an den Reichspräsidenten und Reichskanzler gefaßt:

"Die städtischen Kollegien Göttingens als Vertreter der gesamten Bürgerschaft erheben schärfsten Protest gegen den Einbruch der Franzosen ins Ruhrgebiet und geloben, die Reichsregierung in ihren Abwehrmaßnahmen gegen brutale Gewaltpolitik opferfreudig zu unterstützten."

Darauf ging heute folgende Antwort des Reichspräsidenten ein:

"Für die mir trat übermittelte Kundgebung der städtischen Kollegien Göttingens, sage ich freundlichen Dank. Das Deutsche Volk wird in Einigkeit opferbereit und entschlossen auch den Stürmen dieser schweren Tage standhalten. In vorzüglicher Hochachtung gez. Ebert."


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