Chronik für das Jahr 1949

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3. Februar 1949

Die Verwaltungspolizei, Gewerbepolizei und Straßenverkehrsabteilung wurden bei der Stadtverwaltung zu einer einheitlichen Dienststelle mit der Bezeichnung "Ordnungsamt" vereinigt.

9. Februar 1949

Die Filmproduzenten-Verbände der 3 Westzonen hielten mit Vertretern der Kulturministerien der britischen Zone am 9. und 10. Februar hier eine Tagung ab, auf der die Durchführung der Selbstkontrolle der deutschen Filmwirtschaft besprochen wurde.

Seit der Bekanntgabe des Gewerbezulassunggesetzes vom 29. Dezember 1948 liegen beim Gemeindesteueramt seit Anfang Februar über 100 Anträge auf Zulassung vor, die für Lebensmittel-, Obst- und Gemüsegeschäfte stehen dabei an der Spitze. Die Bedürfnisprüfung ist fortgefallen, lediglich die persönliche Zuverlässigkeit und die fachkundliche Eignung des Bewerbers unterliegen noch einer Kontrolle.

Das Wohnungsamt hat trotz unvermindert starker Inanspruchnahme seinen Personalbestand um 16 vom Hundert verringert und will weitere Einsparungen an Personal versuchen.

16. Februar 1949

Zwischen Göttingen und Hildesheim besteht seit heute eine unmittelbare Autobus-Verbindung, die der Göttinger Fuhrunternehmer Röhrig ins Leben gerufen hat. Für die vielen, die in Hildesheim auf der Regierung zu tun haben, ist damit eine wesentliche Erleichterung gegenüber der längeren und durch Umsteigen beschwerlicheren Eisenbahnfahrt geschaffen. Vorläufig darf die Linie nur montags, mittwochs und freitags befahren werden. Der Wagen fährt in Göttingen früh 7 Uhr ab und ist 9.15 Uhr in Hildesheim, das er um 16 Uhr wieder verläßt und gegen 18.20 Uhr in Göttingen eintrifft.

Der Direktor des Botanischen Institutes der Universität Professor Dr. Harder, wurde zum Ehrenpräsidenten des 6. Internationalen Botaniker-Kongresses in Stockholm ernannt.

Das Göttinger Gerichtsgefängnis, vorgesehen für die Aufnahme von 40 Männern und 8 Frauen, ist zur Zeit mit 105 Männern und 20 Frauen belegt - ein Zeichen der Zeit. Es handelt sich dabei größtenteils um Durchgangstransporte in die Gefängnisse der benachbarten Städte.

An der Universität Göttingen stellten im Winter-Semester 1948/49 von insgesamt 4749 Studierenden und 360 Gasthörern 1862 Anträge auf Studienförderung, von denen 1675 bewilligt werden konnten, und zwar vollen Gebührenerlaß in 795, dreiviertel in 33, halbe in 453, einviertel in 6 Fällen. An 977 Empfänger sind 128.095 DM an Barbeihilfen bewilligt worden, gegen Leistungen 8722,70 DM, insgesamt 136.817 DM Darlehen für Examenskandidaten konnten an 331 Empfänger mit 227.060 DM gezahlt werden. Das Akademische Hilfswerk stellte 24 volle Freitische in den beiden Mensen zur Verfügung, außerdem erhielten 100 Studenten volle Freitische aus der Spende der Deutschen Partei. Die von Schweden gespendete Speisung (3 Abendessen in der Woche) wurde ein 1418 Studenten, die der Mennoniten (ebenfalls 3 wöchentliche Abendessen) ein 1249 Studierende verteilt. An der Baptisten-Speisung (Mittagsmahlzeit) nahmen 180 Studenten je 6 Wochen teil.

23. Februar 1949

Nachdem schon seit längerem für Besucher aus den Landorten des Kreises Göttingen Sonderautobusse eingesetzt sind, die über 1500 Landbewohner dem Stadttheater zuführten, fuhr heute der erste Theaterzug der Volksbühne nach Göttingen und brachte mehrere hundert neue Mitglieder hierher aus Bodenfelde, Schoningen, Vernawahlshausen und Adelebsen.

25. Februar 1949

Auf einer aus 25 Orten der Trizone beschickten Tagung der 1933 von den Nationalsozialisten aufgelösten und jetzt wieder neuorganisierten Odd-Fellow-Loge, die am 25. und 26. Februar hier abgehalten wurde, ist die Wiedereinrichtung einer "Großloge der Deutschen Odd-Fellow" als oberste Instanz des Ordens beschlossen worden.


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