Chronik für das Jahr 1946

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Statistik 1946

Der Ordentliche Haushaltsplan der Stadt Göttingen schloß mit folgenden Summen ab:

  • Einnahme 10.338.815 RM,
  • Ausgabe 15.515.039 RM.

Mithin mit einem Fehlbetrag von 5.176.224 RM.

Bei der Ausgabe ist eine von der britischen Militär-Regierung angeordnete schematische Kürzung um 20 v.H. mit eingerechnet (2.075.471 RM). Der Fehlbedarf ist so hoch, weil auf Anordnung der Besatzungsmacht bei den Einnahmen die Zuschüsse und sonstigen Überweisung des Landes nicht berücksichtigt werden durften. Einen außerordentlichen Haushaltsplan aufzustellen, gestatte die Militär-Regierung ebenfalls nicht. Die Einnahmen und Ausgaben des außerordentlichen Haushaltsplanes wurden in den ordentlichen mit hineingearbeitet.

Die Stadtkämmerei hatte im Rechnungsjahr 1946:

  • Ordentliche Einnahmen: 14.860.193,32 Reichsmark
  • Ordentliche Ausgaben: 12.564.209,43 Reichsmark

mithin einen Überschuß von: 2.295.983,89 Reichsmark

Bei der Städtischen Sparkasse betrugen am Ende des Jahres:

  • die Gesamteinlagen: 112.083.452 Reichsmark
  • davon Spareinlagen: 88.894.206 Reichsmark
  • davon Kontokorrent- und Giroeinlagen: 23.187.158 Reichsmark

Die Zahl der eröffneten Sparbücher belief sich am Ende des Jahres auf 3771, aufgelöst wurden 2263 Bücher, die Zahl der Sparkonten war am Jahresschluß 61.151, die der Kontokorrentkonten 9462.

Die Kreissparkasse verzeichnete:

  • Gesamteinlagen: 94.325.967 Reichsmark
  • davon waren Spareinlagen: 82.138.604 Reichsmark
  • Giroeinlagen: 12.187.363 Reichsmark

Neue Sparkonten wurden 3095 eröffnet, aufgelöst 1774.

Auf dem Reichbahnhof Göttingen wurden 1946 an Fahrkarten 1.789.546 Stück verkauft. Gepäckscheine wurden 28.960 Stück abgefertigt.

Die Statistik des Reichsbahn-Güterbahnhofes Göttingen ergab für 1946 folgende Zahlen:

TransportgutVersandEmpfang
Expressgut556 Tonnen519 Tonnen
Eilstückgut311 Tonnen624 Tonnen
Frachtsückgut3.696 Tonnen4.180 Tonnen
Wagenladungen57.140 Tonnen98.510 Tonnen
Pferde und Großvieh335 Stück2.098 Stück
Jungvieh und Schweine78 Stück386 Stück
Kleinvieh588 Stück1.329 Stück

Die Gartetalbahn geförderte ab Bahnhof Göttingen 173.416 Personen und fertigte 11.262 Gepäckstücke ab.

Der Städtische Kraftwagenbetrieb verzeichnete auf den Stadtlinien (ab 25. Februar): 2.514.789, auf der Überlandlinie Angerstein-Göttingen-Groß Schneen-Reiffenhausen (bis 24. Februar): 134.761 und bei Sonderfahrten 2102 Fahrgäste.

Das Postamt Göttingen hatte folgende Statistik: eingelieferte Einschreibbriefe: 528.208, eingelieferte einfache Pakete: 68.156, Wertpakete: 158, Wertbriefe: 293, eingezahlte Zahlkarten, Zahlungs- und Postanweisungen: 163.621, ausgezahlt: 117.752 Stück.

Beim Fernsprechamt wurden 238.160 Telegramme aufgegeben, 146.519 gingen ein, 1.832.334 sind im Durchgang verarbeitet worden, was eine Gesamtleistung von 2.217.013 Telegrammen ergibt. 6.586.812 Ortsgesprächen standen 786.811 Ferngespräche gegenüber.

Am 1. Januar 1946 betrug die Zahl der in Göttingen gemeldeten Einwohner nach den fortlaufenden Einschreibungen des Einwohner-Meldeamtes: 74.281 Deutsche und 929 Ausländer.

Das Standesamt registrierte im Berichtsjahr: Geburten: 1021 hiesige, 1435 ortsfremde; Sterbefälle: 896 hiesige, 1112 ortsfremde; Eheschließungen: 554 (darunter 33 Ausländer).

Die Zahl der ein der Universität Göttingen immatrikulierten Studenten betrug: (a) im Sommersemester 1946: 3519 reichsdeutsche, 231 ausländische, zusammen 3750 männliche; 872 reichsdeutsche, 83 ausländische, zusammen 955 weibliche; insgesamt: 4705 Studierende. (b) im Wintersemester 1946/47: 3836 reichsdeutsche, 275 ausländische, zusammen 4111 männliche; 946 reichsdeutsche, 90 ausländische, zusammen 1036 weibliche; insgesamt: 5147 Studierende.

Im Stadttheater wurden in der Spielzeit 1946/47 insgesamt 355 Aufführungen geboten, die von 276.080 Personen besucht waren. Aus Oper und Operette (einschließlich 22 Märchen) waren 201, aus dem Schauspiel 154 Vorstellungen. In der Oper führte Mozarts "Zauberflöte" mit 27 Aufführungen, an der Spitze der Operette stand Lehars "Das Land des Lächelns", das 30 mal gegeben wurde, die Abende erzielte im Schauspiel "Dr. med. Hiob Prätorius" von Goetz: 28. Das Städtische Orchester veranstaltete 22 Konzerte.

Das Stadtarchiv wurde für die öffentliche Benutzung erst am 1. Juni wieder geöffnet und mußte wegen Kohlenmangel am 30. November wieder geschlossen werden. In diesen 6 Monaten hatte es eine Gesamt-Inanspruchnahme von 446 Fällen.

Das Städtische Museum mußte in der kalten Jahrestag aus Kohlenmangel geschlossen bleiben. Es wurde in diesem Jahr insgesamt von 3271 Personen besucht, darunter 302 Schüler und Schülerinnen und 474 Angehörigen der britischen Besatzung.

Die Zahl der Leser in der Städtischen Bücherei betrug 6648, die 94.091 mal entliehen.

Zu Ostern des Berichtsjahres wurden an Schulneulingen eingeschult: 780 Knaben, 777 Mädchen, zusammen 1557 Kinder.

Auch im Jahr 1946 wurden beim Amtsgericht Göttingen keine Konkurse und keine Vergleichsverfahren durchgeführt.

Das Stadthause benutzten in diesem Jahr 48.096 Zivilpersonen und 30.801 Angehörige der Besatzungstruppen. Das Freibad blieb weiterhin für die Besatzung beschlagnahmt.

Der Schlachthof verzeichnete 13.962 Schlachtungen.


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