Chronik für das Jahr 1997

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1. April 1997

Dr. Ernst Böhme (41 J.) ist neuer Leiter des Stadtarchivs Göttingen. Als Nachfolger von Dr. Helga-Maria Kühn, die 1996 nach 22jähriger Tätigkeit in den Ruhestand ging, wechselt er vom Niedersächsischen Staatsarchiv Bückeburg in den kommunalen Dienst.

Das Göttinger "Stadt-Radio" nimmt den Sendebetrieb auf. Es widmet sich zu bestimmten Sendezeiten ausschließlich der nicht-kommerziellen lokalen Berichterstattung und ist in Stadt und Landkreis zu empfangen.

Seit Monatsbeginn droht Bürgerkriegsflüchtlingen aus Bosnien die Abschiebung aus Niedersachsen. Während in der Stadt Göttingen niemand akut bedroht ist, können Bewohner des Kreisgebietes schon bald abgeschoben werden.

Der "Tierschutzverein Göttingen und Umgebung" feiert sein hundertjähriges Jubiläum.

Die Ortschaft Volkerode begeht in diesem Jahr ihr 700jähriges Jubiläum.

2. April 1997

Mit einem Festgottesdienst wird das von Maria Ankermann und Pastor Paul Gerhard Langenbruch maßgeblich initiierte "Hospiz an der Lutter" auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses Weende eingeweiht. Es ist das erste stationäre Hospiz der Hannoverschen Landeskirche. Die Göttinger Hospizbewegung war bislang ausschließlich ambulant tätig.

4. April 1997

In das vor drei Jahre geschlossene städtische Altenheim "Luise Amrhein-Stift" an der Keplerstraße ziehen die "Göttinger Werkstätten für Behinderte" ein.

Der Göttinger Landessuperintendent Hinrich Buss wird 60 Jahre.

11. April 1997

Das Kirchenkreisamt Göttingen Stadt will die Parkfläche hinter der ehemaligen Kommende verkaufen.

14. April 1997

Noch ein Jahr bleibt das alte Hallenbad am Stumpfebiel geöffnet, dann soll es geschlossen und verkauft werden. Der Verkaufserlös ist für das neue Stadtbad auf der Eiswiese einkalkuliert, dessen Bau voranschreitet.

18. April 1997

Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen bekommt Konkurrenz. Acht niedersächsische Gemeinden, darunter auch Göttingen, gründen den "Landesverband der israelischen Kultusgemeinden von Niedersachsen". Eva Tichauer Moritz, die in der Nähe von Göttingen lebt, wird dritte Vorsitzende.

20. April 1997

Im DT-Studio: Wiederentdeckung von Peter Handkes "Publikumsbeschimpfung". Das 1966 noch als Skandal empfundene Stück wird in der Inszenierung von Stefan Otteni ein großer Erfolg.

22. April 1997

Die Stadt Göttingen gibt im Alten Rathaus einen Empfang für den früheren Botschafter der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland, Valentin Falin. Falin hält sich in Göttingen für eine Lesung aus seinem Buch "Konflikte im Kreml" auf.

Nach zwölfstündiger Beratung entscheidet sich das Preisgericht im Architektenwettbewerb um den Neubau von Volkshochschule und Altenakademie für den Entwurf eines Berliner Büros. Auf der Grundlage der Planungen für das Otto-Hahn-Zentrum an der Bahnhof-Westseite entwarfen die Architekten einen viergeschossigen Gebäudekomplex, dessen drei Seiten ein zur Leineaue offenes Quadrat bilden.

26. April 1997

Heinz Engels inszeniert im Jahr des 135. Geburtstages des Dichters Gerhart Hauptmann die Berliner Tragigkomödie "Die Ratten" als 21. Hauptmann-Aufführung des Deutschen Theaters überhaupt.

April 1997

Eine der ältesten Einrichtungen des Studentenwerks, die Studentenbücherei, wird geschlossen. Die Nutzung neuer Medien hatte zur Folge, daß die Nachfrage nach Büchern, Schallplatten und CD's immer stärker abnahm. Die Studentenbücherei wurde im Jahre 1905 - noch vor der Gründung des Studentenwerkes - als Akademische Lesehalle ins Leben gerufen.

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