Chronik für das Jahr 1997

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

1. März 1997

Das Deutsche Theater eröffnet eine neue Reihe seiner Öffentlichkeitsarbeit: "Blick hinter die Kulissen", jeweils am ersten Sonnabendnachmittag eines Monats. Im Anschluß an die Führungen durch Spiel- und Werkstätten findet ein Gespräch über das Gesehene und die aktuelle Arbeit des Deutschen Theaters statt.

3. März 1997

Etwa 300 Menschen nehmen an einer Demonstration des "Göttinger Bündnisses gegen Arbeitslosigkeit und Sozialabbau" in der Göttinger Innenstadt teil. Das Bündnis ist ein Zusammenschluß von mehr als 30 Initiativen, Verbänden und Vereinen aus dem sozialen Bereich. Die "Montagsdemo" soll regelmäßig wiederholt werden.

Der Castor-Transportzug mit Atommüll für das Zwischenlager Gorleben ist auf der Bahnstrecke zwischen Weende und Bovenden von Atomkraftgegnern für 14 Minuten gestoppt worden. Die Demonstranten blockieren die Gleise, der Bahnverkehr auf der Nord-Süd-Strecke muß zeitweise unterbrochen werden. Der Transport wird mehrere Tage lang von einem Massenaufgebot an Polizeikräften entlang der Bahnstrecke gesichert.

Bereits Ende Februar hatten fast 2000 Atomkraftgegener in einem Demonstrationszug durch Göttingen den sofortigen Stopp der Castor-Transporte und den Ausstieg aus der Atomenergie gefordert.

Die Sparkasse Göttingen hat die 1993 begonnene Neugestaltung ihrer Zentrale Markt/Weender Straße, die rund 65 Mill. DM kostete, abgeschlossen. Die Architektenarbeitsgemeinschaft Brückner & Wagener übergibt den Bau seiner Bestimmung.

4. März 1997

Die Übernachtungszahlen verzeichneten in Göttingen 1996 einen Zuwachs von 2,4 % gegenüber dem Vorjahr (insgesamt nahezu 280.000 Übernachtungen bei 29 Beherbergungsbetrieben). Ca. 37.000 Besucher kamen aus dem Ausland, davon die meisten aus Dänemark.

Die seit 226 Jahren in Göttingen tätige Firma Wiederholdt gibt die Fusionierung mit der ebenfalls in der Büro-Branche tätigen Firma Hutter aus Günzburg bekannt. Die neue Firma heißt Wiederholdt und Hutter GmbH & CoKG.

5. März 1997

Die Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Universität Göttingen verleiht dem früheren Bundesminister für Forschung und Technologie Prof. Dr. Heinz Riesenhuber die Ehrendoktor-Würde. Riesenhuber hatte sich vor zehn Jahren für die Gründung des Göttinger Forschungszentrums Waldökosysteme eingesetzt.

6. März 1997

Gastronomen in der Innenstadt dürfen ab sofort Stühle und Tische für ihre Gäste in der Fußgängerzone aufstellen. Bislang hatte die städtische Sondernutzungssatzung dies erst ab 1.4. zugelassen.

Auf der konstituierenden Sitzung des Ausländerbeirats wird Aliki Lavranu (Griechin) zur neuen Vorsitzenden gewählt, ihre Vertreterinnen sind Leila Friehe (Finnin) und Jenifer Eitelberg (U.S. Amerikanerin).

7. März 1997

Der Haushaltsplan der Stadt Göttingen für 1997 wird mit den Stimmen der rot-grünen Mehrheit verabschiedet. Das Defizit des Verwaltungshaushalts beträgt rund 114 Mill. DM, der Vermögenshaushalt ist mit einem Volumen von 85 Mill. DM ausgestattet.

Der Senat der Max-Planck-Gesellschaft in München beschließt, das Göttinger Institut für Geschichte weiter bestehen zu lassen. Das Lindauer Institut für Aeronomie bleibt ebenfalls erhalten, wird jedoch die Hälfte seiner Planstellen abgeben und künftig nur noch im Bereich Planeten- und Sonnensystemforschung arbeiten.

8. März 1997

Am "Internationalen Frauentag" demonstrieren 350 Frauen in der Göttinger Innenstadt gegen den Sozialabbau, von dem vor allem auch Frauen betroffen sind.

13. März 1997

Regierungspräsident Peter-Jürgen Schneider besucht erstmalig nach seiner Ernennung den Landkreis Göttingen, um über aktuelle Themen aus der Region zu diskutieren.

Polizeibeamte und Feuerwehrleute warnen in einer groß angelegten Handzettelaktion die Bevölkerung der Göttinger Innenstadt vor möglichen Brandstiftungen. Seit 1993 ist eine Serie von 20 Brandstiftungen in der Stadt zu verzeichnen.

16. März 1997

Pastor Wolfgang Winter (55 J.) ist neuer Rektor des Göttinger Studienseminars der hannoverschen Landeskirche. Er wird bei einem Gottesdienst in der Friedenskirche in sein Amt eingeführt.

17. März 1997

Der Göttinger Chopin-Wettbewerb wird in Zukunft nicht mehr stattfinden. Nach 3 Wettbewerben 1990, 1993 und 1995 beschließen die Mitglieder des ausrichtenden Vereins, den Verein wegen finanzieller Schwierigkeiten aufzulösen.

18. März 1997

Die Frauenteestube "Rosi 17" wird im Hinterhofgebäude der Straßensozialarbeit, Rosdorfer Weg 17, eröffnet. Sie soll Frauen Hilfe anbieten, die alleinerziehend, in einer schwierigen sozialen Lage oder obdachlos sind.

19. März 1997

In Anwesenheit des niedersächsischen Verkehrsministers Dr. Peter Fischer wird der Grundstein für ein Fahrradparkhaus auf dem Bahnhofsvorplatz gelegt. Damit beginnt der zweite Bauabschnitt für die Umgestaltung des Platzes.

20. März 1997

Die Mitarbeiter/-innen des von der Schließung bedrohten "Instituts für den Wissenschaftlichen Film" (IWF) demonstrieren für den Erhalt ihrer Einrichtung. Im Anschluß erfolgt eine Kundgebung mit Vertretern aus Politik und Wissenschaft vor dem Alten Rathaus.

20./21. März 1997

Die Jahreshauptversammlung anläßlich des 75jährigen Bestehens des Niederdeutschen Verbandes für Volks- und Altertumskunde findet im Städtischen Museum Göttingen statt. In dem Verband sind rund 70 kulturhistorische Museen sowie volkskundliche Seminare aus ganz Norddeutschland vertreten.

21. März 1997

Neuer Präsident des Göttinger Landgerichts ist Dr. Peter-Wedekind Götz von Olenhusen (45 J.). Er tritt die Nachfolge von Dr. Horst Hinke an, der von Niedersachsens Justizministerin Heidi Alm-Merk in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Rund 15.000 leere Getränkedosen hat das Jugendumweltbüro vor dem Bahnhof Göttingen zu einer Mammut-Flasche geformt. Die Schüler vom Projekt "Total tote Dose" protestieren damit erneut gegen den Verkauf von (Einweg-)Dosen bei der Bahn.

22. März 1997

Zum "Tag des Wassers" haben im Wasserwerk Stegemühle in Göttingen neben Oberbürgermeister Dr. Rainer Kallmann stellvertretend für die junge Generation 17 Kinder aus der vierten Klasse der Mittelbergschule Hetjershausen einen "Wasser-Generationsvertrag" unterschrieben. Er besagt, daß sich die Generationen gemeinsam für den Schutz der Gewässer und des Grundwassers einsetzen wollen.

Anläßlich des 50jährigen Jubiläums richtet der Stadtsportbund Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Göttinger Sportvereinen eine große Jubiläumssportschau vor 700 Zuschauern in der Godehardhalle aus.

24. März 1997

Im Göttinger Großkino "Cinemaxx" können 500 Kinofans die Oscar-Preisverleihung in Los-Angeles bis zum frühen Morgen live miterleben.

25. März - 2. April 1997

Anläßlich des 15jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Pau und Göttingen finden 1997 zwei Bürgerbegegnungen statt. Die 26 Göttinger Bürgerinnen und Bürger, die für sieben Tage in die französische Partnerstadt reisen, werden dort mit einem reichhaltigen Programm empfangen. Der Gegenbesuch von 11 Personen aus Pau findet vom 2.-10 Mai statt und bietet ebenfalls vielseitige Aktivitäten und Unterhaltung.

27. März 1997

Bei einem durch Jazz- und Drehorgelmusik aufgelockerten "neuen" Markt vor dem Alten Rathaus präsentieren mehr als 20 Händler ihre Produkte. Der Markt soll die Szene rund um das Gänseliesel beleben und künftig regelmäßig am Donnerstag stattfinden.

Der traditionsreiche Göttinger Buch- und Zeitschriftenverlag Otto Schwartz & Co beantragt den Vergleich beim Amtsgericht.

27./28. März 1997

Durch ein Unwetter in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag werden in der Region Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. Die Berufsfeuerwehr Göttingen fährt am Karfreitag 50 Einsätze.

31. März 1997

Professor Friedrich Hund, Nestor der deutschen theoretischen Physik, ist am Ostermontag verstorben. Hund wurde zu den herausragenden Physiker dieses Jahrhunderts gezählt. Er wurde 101 Jahr alt.

März 1997

In einem Vergleich des Wirtschaftsmagazins "Capital" von Wohnnebenkosten (Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Straßenreinigung, Müllabfuhr) unter 84 deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern belegt Göttingen den 7. Platz. Danach lebt eine vierköpfige Familie nur noch in Osnabrück, Ingolstadt, Paderborn, Braunschweig, Münster und Oldenburg preiswerter.

Die Anzahl der Straftaten in Stadt und Landkreis Göttingen hat 1996 um 1,05% zugenommen, die Aufklärungsquote verbesserte sich um 4,09%. Der Zuwachs auf beiden Ebenen geht auf Rauschgift-Delikte zurück.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12


Impressum