Chronik für das Jahr 1945

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Statistik 1945

Für das Jahr 1945 schloß der Ordentliche Haushaltsplan der Stadt Göttingen in Einnahme und Ausgabe mit 13.079.285 RM ab, also ohne Fehlbetrag, der Außerordentliche mit 104.000 RM.

Die Stadtkämmerei hatte im Rechnungsjahr 1945 im Ordentlichen Teil:

  • eine Einnahme von 13.845.526,67 Reichsmark
  • eine Ausgabe von 13.687.990,26 Reichsmark
  • mithin einen Überschuß von 3.591,79 Reichsmark

im Außerordentlichen Teil:

  • eine Einnahme von 4.188,73 Reichsmark
  • eine Ausgabe von 596,94 Reichsmark
  • mithin einen Überschuß von 3.591,79 Reichsmark

Bei der Städtischen Sparkasse betrugen am Ende des Jahres:

  • die Gesamteinlagen 109.936.610 Reichsmark
  • davon Spareinlagen 91.708.224 Reichsmark
  • davon Kontokorrent- und Giroeinlagen 18.226.978 Reichsmark

Die Zahl der eröffneten Sparbücher belief sich am Ende des Jahres auf 3203, aufgelöst wurden 1614 Bücher, die Zahl der Sparkonten war am Jahresschluß 59.643, die der Kontokorrentkonten 9075.

Die Kreissparkasse verzeichnete:

  • Gesamteinlagen 91.717.684 Reichsmark
  • davon waren Spareinlagen 80.754.790 Reichsmark
  • Giroeinlagen 10.962.894 Reichsmark

Neue Sparkonten wurden 3204 eröffnet, aufgelöst 1531.

Die Zahl der auf dem Reichsbahn-Bahnhof Göttingen verkauften Fahrkarten ist für die Jahre 1943 und 1944 nicht mehr nachweisbar, da die Unterlagen durch Bombenangriff vernichtet worden sind. Im Jahre 1945 (ab 12. Juni) wurden 924.708 Fahrkarten verkauft. In den Monaten September bis Dezember sind 7792 Gepäckstücke auf dem Personenbahnhof abgefertigt worden.

Die Statistik des Reichsbahn-Güterbahnhofes Göttingen für 1945 ergibt folgende Zahlen:

TransportgutVersandEmpfang
Expressgut181 Tonnen134 Tonnen
Eilstückgut69 Tonnen115 Tonnen
Frachtsückgut505 Tonnen604 Tonnen
Wagenladungen16.823 Tonnen30.412 Tonnen
Pferde und Großvieh249 Stück435 Stück
Jungvieh und Schweine382 Stück29 Stück
Kleinvieh2 Stück195 Stück

Für die Gartetalbahn müssen die Statistiken für 1943 und 1944 gleichfalls ausfallen, das Material ist bei der Besetzung des Bahnhofsgebäudes durch die Amerikaner im April 1945 verloren gegangen. Im Jahre 1945 sind vom Bahnhof Göttingen der Gartetalbahn 97.435 Personen abgefahren, Gepäckstücke wurden 6579 abgefertigt.

Die Städtischen Kraftwagen sind im Jahre 1945 auf den Stadtlinien nur vom 1. Januar bis zum 15. März in Betrieb gewesen. In dieser Zeit wurden 229.266 Personen befördert. Auf der am 24. Mai wieder eröffneten Überlandlinie Angerstein-Göttingen-Groß Schneen-Reiffenhausen waren 480.111, bei Sonderfahrten 8569 Fahrgäste zu verzeichnen.

Die Statistik des Postamtes Göttingen weist für 1945 folgende Zahlen auf: eingelieferte Einschreibbriefe: 119.797; eingelieferte einfache Pakete: 45.416; Wertpakete: 446; Wertbriefsendungen: 466; eingezahlte Zahlkarten, Zahlungs- und Postanweisungen: 111.051; ausgezahlt: 77.959 Stück.

Das Fernsprechamt Göttingen hatte im Berichtsjahr: angehende Telegramme: 59.779; eingegangene: 41.096; im Durchschnitt verarbeitete: 865.383; insgesamt: 966.258 Stück. Ortsgespräche wurden 3.413.037, Ferngespräche 305.540 registriert.

Die fortlaufenden Einschreibungen des Einwohner-Meldeamtes ergaben für den 1. Januar 1945 eine Einwohnerzahl von 56.177 Deutschen und 2279 Ausländern.

Die Personenstands-Veränderungen zeigen laut Standesamts-Registern für das Jahr 1945 nachstehende Zahlen: Geburten: 832 hiesige, 807 fremde; Sterbefälle: 1088 hiesige, 1397 fremde; Eheschließungen: 499.

Die Zahl der an der Universität Göttingen immatrikulierten Studenten betrug im Winter-Semester 1945/46: 3496 reichsdeutsche, 171 ausländische, zusammen 3667 männliche; 985 reichsdeutsche, 28 ausländische, zusammen 1013 weibliche; insgesamt: 4680 Studierende.

In der Spielzeit 1945/46 gab das Stadttheater (in dieser Spielzeit Privattheater) 334 Vorstellungen und wurde von 270.540 Personen besucht. Von den 334 Vorstellungen entfallen auf Oper und Operette (einschließlich 21 Märchen) 211, auf das Schauspiel 123 Aufführungen. In der Oper war Mozarts "Entführung aus dem Serail" mit 26, in der Operette Kalmans "Czardasfürstin" mit 28 Aufführungen führend, im Schauspiel stand "Der Mustergatte", Schwank von Avery Hopwood, mit 27 Vorstellungen an der Spitze. Das Städtische Orchester gab 22 Konzerte.

Das Stadtarchiv blieb im Berichtsjahr wegen Abwesenheit des Direktors geschlossen.

Seit dem 1. Juli war die Besichtigung des Städtischen Museums den Schulen für Unterrichtszwecke und vom 6. Oktober ab auch für Privatpersonen von der britischen Militär-Regierung freigegeben, der Donnerstag-Nachmittag war für englische Soldaten reserviert. Die Zahl der Besucher beläuft sich auf 4348 Personen, darunter 3408 Schüler und Schülerinnen, 801 deutsche und 139 ausländische Personen.

Die Städtische Bücherei hatte 1945: 86.883 Entleihungen, die Zahl der Leser betrug 6346.

Schulneulinge sind im Jahre 1945 nicht aufgenommen worden, da die Schulen seit März/April geschlossen blieben.

Das Amtsgericht verzeichnete im Berichtsjahr weder einen Konkurs, noch ein Vergleichsverfahren.

Im Stadtbadehaus badeten im Jahre 1945: 46.272 Zivilpersonen und 37.061 Angehörige der Besatzungstruppen. Das Städtische Freibad war für die Besatzung beschlagnahmt.

Im Schlachthof wurden insgesamt 13.581 Schlachtungen vorgenommen.


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