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Kurztext | |
Vorwort | 5 |
Definition und Funktion des Plakates | 7 |
Die besondere Funktion des Konsumplakates | 8 |
Wesen und Funktion des politischen Plakates | 8 |
Geschichte und Entwicklung des Plakates | 9 |
Herkunft, Umfang und Sammlungskriterien der Plakat-Sammlung des Stadtarchivs Göttingen | 18 |
Systematik der Plakat-Sammlung | 20 |
Plakat - Findbuch - Übersicht | 23 |
Literaturverzeichnis | 58 |
Bildanhang | 60 |
Kurztext |
Bei der Ordnung der Plakatsammlung des Stadtarchivs, die bis 1991
durchgeführt wurde, ergab sich das Problem, daß
einschlägige Ordnungskriterien kaum vorhanden waren und erst im
Rahmen der Ordnungsarbeiten entwickelt werden mußten.
Mit Hilfe dieser Kriterien ist es möglich, die laufenden Zugänge, die jährlich etwa 500 Plakate aus dem kulturellen und politischen Leben der Stadt umfassen, einzuordnen. Auch zeitlich zurückliegende Stücke, die aus privatem Besitz angeboten werden, können in den Bestand integriert werden. Die Broschüre bietet nicht nur eine Übersicht über die Systematik und Anzahl der Göttinger Plakate, sondern zu dem eine ausführliche Einleitung zur Geschichte, Funktion und Entwicklung des Plakates und einen anschaulichen Bildteil. |
Vorwort |
Öffentliche Mitteilungen haben die Bürger der Stadt im Laufe der Jahrhunderte in vielfältiger Form erreicht. Was heute durch die Medien Rundfunk und Fernsehen, Presse und Briefsendung bekannt gegeben wird, erfuhren früher die Bewohner in Stadt und Land durch Aufrufe, Proklamationen, Edikte, Verordnungen, Bekanntmachungen, Flugblätter, Steckbriefe und andere Informationsträger, die öffentlich ausgehängt und oft zusätzlich jedem Haushalt zugestellt wurden. Dabei war an der unterschiedlichen stilistischen Form des Textes zu erkennen, welchen Rang der Aussteller innehatte: ob der Landesherr oder seine Behörden "verordneten", ob Rat und Bürgermeister amtlich "bekanntgaben" oder ob ranggleiche Personen einander etwas "mitteilten".
In jedem Fall wurde der Bürger aufgefordert, eine Nachricht zur Kenntnis zu nehmen und sich entsprechend zu verhalten. Mit dem sich allmählich wandelnden Verhältnis der Partner zueinander verlor jedoch der Charakter der Verwaltungsakte an Schärfe. Der Untertan wurde zum Staatsbürger und konnte den Anspruch erheben, als "Ranggleicher" angesprochen zu werden.
Neben allen genannten Beziehungen amtlicher Mitteilungen steht der Begriff des Plakats. Ursprünglich im Niederländischen für öffentliche Anschläge verwendet, verband sich mit dem Gebrauch des Wortes "Plakat" bald eine Werbeabsicht, die durch Schrift-, Bild- und Symbolgestaltung auf vielerlei Werbeträgern das Interesse auf sich zu lenken versuchte. Politische, künstlerische und kommerzielle Plakate haben bis heute ihren Einfluß nicht verloren und besaßen Zeiten von besonderer Wirksamkeit. Auf die Sammlung dieses in vieler Hinsicht bemerkenswerten Informationsmaterials hat das Stadtarchiv Göttingen in den letzten Jahren nicht nur besonderes Interesse verwendet, sondern sie auch als archivische Quelle durch Ordnung, Verzeichnung und Verfilmung dem Bürger der Stadt erschlossen. Der Träger dieses zweijährigen Projekts im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des Arbeitsamtes war der Geschichtsverein für Göttingen und Umgebung. Die Systematik und Ordnungskriterien wurden von den Mitarbeitern des Stadtarchivs in Kenntnis der bereits in anderen Archiven praktizierten Ordnungsgrundsätze erarbeitet. Das Ergebnis dieser bis heute erfolgten und sicher mancher Verbesserung bedürftigen Dokumentation soll mit dieser Broschüre vorgestellt werden. Die Sammlung der Plakate geht weiter und beläuft sich jährlich auf ca. 500 Exemplare, die ständig in das hier vorgestellte Ordnungsschema eingefügt werden. Vielleicht regt diese Broschüre den Leser an, dieses oder jenes Plakat in seinem Besitz dem Stadtarchiv zur Vervollständigung seiner Sammlung zur Verfügung zu stellen. Helga-Maria Kühn |