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Geleitwort | ||||
Vorwort | ||||
Verzeichnis der Tabellen im Text | XII | |||
Verzeichnis der Abbildungen | XIV | |||
Verzeichnis der Karten | XIV | |||
Einleitung | 1 | |||
Göttingen an der Schwelle zur modernen Stadtentwicklung | 1 | |||
Lokale und überlokale Dimensionen des Untersuchungsgegenstandes, Literaturbericht | 3 | |||
Übergangsthematik auf drei Ebenen: | 6 | |||
Sozialstruktur und Wandel | 8 | |||
Bevölkerungsstruktur und Wandel | 14 | |||
Stadt und Wandel | 16 | |||
Leitfragen, Vorgehensweise, Quellen | 21 | |||
Göttingen und das Land Hannover | 24 | |||
Das Land Hannover: Gewerblich-industrielle Verspätung und Desinteresse der Historiker? | 24 | |||
Historische Grundlagen, innere Entwicklung und Personalunion, konservative Struktur und defensive Akzente | 27 | |||
Einseitige Wirtschaftspolitik und soziale Stabilisierung | 35 | |||
Agrarische Prägung und soziale Verhältnisse, ländliche Nebentätigkeiten, Landhandwerk, städtisches Handwerk, verzögerter industrieller Ausbau | 45 | |||
Göttingen: Wiederaufbau, städtisches Gewerbe und Universität | 56 | |||
Textilindustrie, Manufakturen und Fabriken, retardierende Züge | 59 | |||
Die säkularen Trends der Bevölkerungsentwicklung Göttingens | 71 | |||
Quellen und Daten zur Bevölkerungsgeschichte und zur historischen Demographie, Impulse der "Statistik" | 71 | |||
Kirchenbücher: Familienrekonstitution oder aggregative Analyse? | 76 | |||
Hannover und Göttingen: Bevölkerungswachstum, Stadt und Umland | 82 | |||
Vitalstatistik: Geborene, Gestorbene, Eheschließungen und Roggenpreise | 90 | |||
Mortalitätswogen, Geburtenüberschuß und Einflußfaktoren | 93 | |||
Demographische Makrostruktur: Mortalität, Natalität, Nuptialität | 103 | |||
Wanderungsbilanz, Sexualproportionen, Heiratskreise, Altersstrukturen | 116 | |||
Gesamtschau: Säkulares Wachstum und Raumauffüllung | 126 | |||
Methodischer Exkurs: Zum Begriff und Konzept des multiplen Sozialindex | 130 | |||
Moderne Kategorien und zeitgenössische Begrifflichkeit: Ein Spannungsverhältnis | 130 | |||
Politisch-soziale Sprache und realhistorischer Wandel | 133 | |||
Informations- und Quellenstruktur: Haushalte, Personen und soziale Indikatoren aus Einwohner- und Steuerverzeichnissen | 135 | |||
Drei Erfassungsquerschnitte: Einzelkriterien, Bewertung und Stratifikation | 137 | |||
Das Schichtenmodell zur vertikalen Gliederung der Wohnbevölkerung | 145 | |||
Die Berufsgliederung der Göttinger Bevölkerung | 146 | |||
Funktionale soziale Schichtung, Berufs- und Beschäftigungssystem als Teilkomponenten der Sozialstruktur: Sektoren, Berufsgruppen und Berufe im säkularen Wandel | 146 | |||
Expansion und Konzentration in Handwerk und Gewerbe, Verkehrsberufe, verändernde Impulse aus dem tertiären Sektor | 154 | |||
Lokale Spezifika und überlokale Einflüsse | 159 | |||
Die vertikale Differenzierung der Göttinger Bevölkerung | 161 | |||
Soziale Schichtung und Schichtungsdimensionen, Haushalte und Gesamtbevölkerung im säkularen Wandel | 161 | |||
Morphologische Schichtenanalyse: Innere Struktur und Konsistenz der Schichten, Konstanz und relativer Wandel | 164 | |||
Soziale Schichtung der Berufe: Stabilität, Beharrung, Behauptung und abnehmende Statushomogenität | 170 | |||
Handwerk und Gewerbe: Konzentration, Übersetzung und partielle Abschichtung | 172 | |||
Soziale Differenzierung und vorproletarische Unterschicht | 177 | |||
Die Haushaltsstruktur der Göttinger Bevölkerung | 179 | |||
Von der Makro- zur Mikroebene | 179 | |||
Göttinger Haushalte und Familien: Zelebritäten und Honoratioren, Professoren, Beamte und Handwerker, Namenlose und Arme, Beispiele und Tendenzen | 180 | |||
Kontinuität und Wandel in Haushalts- und Familienformen: Berufe, Schichten, Kinder, koresidierende Personen, Einpersonenhaushalte | 189 | |||
Funktionsverlust von Haushalt und Familie? Die Erosion der städtischen Familienwirtschaft | 201 | |||
Die räumliche Verteilung der Göttinger Bevölkerung | 206 | |||
Sozialstruktur und Raum | 206 | |||
Raumauffüllung, Wohnstruktur, Siedlungsdichte | 207 | |||
Karten und Karteninterpretation: zentral-peripheres Gefälle, soziale Segregation, säkulare Verdichtung und Umstülpung der räumlichen Sozialstruktur | 212 | |||
Quartierbildung, soziale Organisation und räumliche Gruppierung | 222 | |||
Dienstboten und Gehilfen in Göttingen | 228 | |||
Inkorporierte Bevölkerungsteile und Sozialstruktur | 228 | |||
Rechtsstellung; Mägde, Knechte, Diener; Gesellen, Lehrlinge, Gehilfen; Anteil an der Gesamtbevölkerung | 229 | |||
Integration, Herkunft, sozialer Staueffekt? | 234 | |||
Sozialer Wandel oder soziale Stabilität? | 236 | |||
Das Gesamtbild: Die Sozial- und Bevölkerungsstruktur der Stadt im Übergang zur Moderne, Elemente der Persistenz, der Stagnation, der Beharrung und des Wandels | 236 | |||
Göttingens spezifischer Weg zur Urbanisierung | 247 | |||
Statistischer Anhang | 248 | |||
Verzeichnis der Archivalien | 323 | |||
Literaturverzeichnis | 325 |
Geleitwort |
Die "innere" Geschichte von Städten im Übergang zu ihrer modernen Wachstumsperiode und deren Verlauf ist ein in den letzten Jahren stark in den Vordergrund des Interesses der sozialgeschichtlichen Forschung gerücktes Thema. Dabei hat die Bevölkerungsentwicklung besondere Aufmerksamkeit gefunden - nicht nur unter rein quantitativem Aspekt, sondern auch im Hinblick auf Veränderungen der sozialen Zusammensetzung und Gliederung der Bevölkerung, die wiederum in enger Wechselwirkung mit der wirtschaftlichen Struktur der jeweiligen Stadt steht. Lassen sich einerseits allgemeine Entwicklungstendenzen erkennen, so andererseits von Fall zu Fall unterschiedliche Verläufe und Erscheinungsformen, die von jeweils besonderen Umständen - geographische Lage, Gewerbestruktur landesherrliche Politik, Betroffensein von Kriegen und Seuchen, Verschuldung, Anwesenheit von Einrichtungen überlokaler Bedeutung usw. - bestimmt sind. In Göttingen hat die Universität mit ihren Institutionen, ihrem Personal und den Studenten die Entwicklung seit dem zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts ganz wesentlich geprägt, und das um so mehr, als die Stadt erst spät und zögernd in den Prozeß der Industrialisierung eintrat. Die vorliegende Untersuchung von Wieland Sachse setzt kurz vor der Universitätsgründung ein, erfaßt also noch die vorhergehenden Verhältnisse, und reicht bis zum Übergang der Stadt an Preußen, der im großen und ganzen mit der beginnenden Industrialisierung und einem verstärkten Bevölkerungswachstum zusammenfiel.
Für diese Zeit stand dem Verfasser neben anderen Quellen das umfangreiche und aussagekräftige Material der Volkszählungen von 1763, 1829 und 1861 zur Verfügung. Er hat es, unter EDV-Einsatz, methodisch vorbildlich ausgewertet und seine Analyse durch einen umfangreichen statistischen Anhang sorgfältig unterstützt. Ihre volle Aussagekraft erreicht die Untersuchung in der Rekonstruktion der Sozialstruktur der Göttinger Bevölkerung mit Hilfe eines "multiplen Sozialindex" und unter Verwendung eines auf seine Tragfähigkeit sorgsam geprüften Schichtenmodells. Die methodischen Erörterungen des Verfassers mögen streckenweise spröde erscheinen; sie sind jedoch zur Begründung seines Vorgehens erforderlich und erläutern ein sozialstatistisches Modell, das in der Forschung gewiß Beachtung finden wird. Die Bedeutung der ungewöhnlich ertragreichen Studie beschränkt sich nicht auf die lokale Geschichte Göttingens; vielmehr stellt sie einen weiterführenden Beitrag zur Sozialgeschichte Südniedersachsens und zu den Problemen des gesellschaftlichen Wandels von der Agrar- zur Industriegesellschaft dar, die hier an einem Einzelfall, jedoch mit übergreifender Fragestellung eindrucksvoll dargelegt werden. Im Jubiläumsjahr der 1737 gegründeten Göttinger Universität erscheinend, darf die Arbeit von Wieland Sachse, die ganz wesentlich auf den reichen Beständen des Göttinger Stadtarchivs beruht, als ein gewichtiger Beitrag zur Stadt- und Universitätsgeschichte begrüßt werden. Rudolf Vierhaus |
Vorwort |
Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 1986/87 vom Fachbereich Historisch-Philologische Wissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen als Dissertation angenommen. Das Manuskript wurde im November 1986 abgeschlossen und seither für den Druck in einigen Kapiteln leicht überarbeitet.
Allen beteiligten Archiven, Bibliotheken und Institutionen danke ich für die stets großzügige und zuvorkommende Behandlung, die mir bei meinen Recherchen zuteil geworden ist. Besonderer Dank aber gilt Herrn Professor Dr. Rudolf Vierhaus, der die Arbeit angeregt und betreut hat. Seiner Geduld, den fördernden Impulsen sowie den mich immer wieder motivierenden Gesprächen, die ich mit ihm und seinen Mitarbeitern im Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen fuhren durfte, verdanke ich - auch über diese Arbeit hinaus - sehr viel.
In jeder Hinsicht unterstützt, gefördert und ermutigt hat mich Herr Professor Dr. Karl Heinrich Kaufhold, als dessen Mitarbeiter ich Freiheiten genießen durfte, wie sie im heutigen Wissenschaftsbetrieb nicht selbstverständlich sind. Meinen Kollegen aus dem Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Göttingen verdanke ich Rat, Hilfe und freundschaftliche Solidarität, von der ich profitiert habe. Für Hinweise bin ich schließlich Herrn Professor Dr. Hermann Wellenreuther (Göttingen) dankbar, dessen Forschungsprojekt zur Geschichte Göttingens zur Zeit der Universitätsgründung sicherlich weitere Erkenntnisse zutage fördern wird, die hier nur am Rande gestreift werden konnten.
Gewidmet sei das Buch meinem Sohn Christoph, der im Mai 1980 in Göttingen geboren wurde. Wieland Sachse |