Studien zur Geschichte der Stadt Göttingen

  1. Diensteinkommen der Göttinger Officianten 1750 - 1850 / Hans-Jürgen Gerhard. - Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1978. - 534 S. - ISBN 3-525-85412-9. - 14,90 EUR

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Geleitwort
Vorwort
Probleme, Quellen und Ziel der Untersuchung2
Zum Begriff "Officiant"7
Officianten-Einkommen in der wirtschafts-historischen Literatur4
Das historische Geschehen und die Verwaltungsstruktur als Rahmenbedingungen der Officianten-Einkommen6
Der Betrachtungszeitraum und seine Diskontinuitäten6
Aufgaben und Struktur der städtischen Behörden7
Die Vielschichtigkeit der Officianteneinkommen11
Die Quellen und ihre Aussagekraft13
Ziele und Methodik der Untersuchung15
Untersuchungsziele und das Konzept des Mindest-Diensteinkommens15
Zur Auswahl der aufgeführten Officianten17
Aufbau und Konzeption18
Das Diensteinkommen im Rahmen der verschiedenen Stadtverfassungen21
Die Göttinger Verwaltung und das Diensteinkommen 1750 - 180821
Verfassung, Verwaltung und Währungen21
Der Rezess von 1690 und seine Ausgestaltung bis 180821
Landeswährung und Handelsmünzen25
Das Diensteinkommen 1750 bis 180830
Einige Vorbemerkungen zu den Zahlungsusancen30
Grundbesoldung und Zulagen32
Die Deputate und ihre Bewertung34
Das Holzdeputat34
Das Getreidedeputat39
Die übrigen Deputate43
Gratiale, Douceurs und Remunerationen48
Das Accidencien-Wesen49
Eine umstrittene Besoldungsform49
Sporteln und Gebühren51
Landschafts-Diaeten und Kriegs-Diaeten55
Die Procent-Gelder58
Einkünfte aus anderen Ämtern und Quellen60
Sonderformen der Besoldung64
Die Senatoren und ihr Einkommen64
Das Diensteinkommen im Siebenjährigen Krieg68
Officianteneinkommen und die Vermögenssteuer von 175773
Wesen und Bedeutung der Einkommensaufstellungen von 180680
Die Göttinger Officianten und ihr Einkommen unter dem Königreich Westfalen86
Verwaltungsformen und monetäre Gegebenheiten86
Die Neugliederung der Verwaltung86
Der französische Franc als Landeswährung90
Das Besoldungswesen 1808 - 181392
Anlaufschwierigkeiten und Grundzüge eines neuen Besoldungssystems92
Ansätze zu einer endgültigen Reformierung des Besoldungssystems97
Stadtverwaltung und Diensteinkommen in der Übergangsphase 1814 - 1831101
Verwaltung und Münzwesen101
Restauration und allmählicher Wandel des Rathes101
Die Umstellung der Währung auf Conventions-Münze105
Das Diensteinkommen in der Übergangsphase108
Wiedereinführung der alten Besoldungsstruktur108
Die Einkommensaufstellungen von 1825110
Anlass, Aufbau und Zweck der Aufstellungen110
Aussagen und Aussagewert der Aufstellungen113
Das Diensteinkommen unter der Stadtverfassung von 1831122
Verfassungsmäßiger und monetärer Hintergrund122
Die Neuorganisation der städtischen Behörden122
Die Einführung der Courant-Währung125
Die Neuformierung des Besoldungswesens126
Die grundlegenden Absichten der Umgestaltung126
Übergangsregelungen und allmählicher Wandel128
Das Diensteinkommen im Ortsstatut von 1852132
Kautionen, Gnadenzeiten und Pensionen als Begleiterscheinungen des Diensteinkommens136
Umfang und Bedeutung der Kautionen136
Kautionspflicht, Kautionshöhe und Kautionsleistung136
Kautionen als Zugangsbeschränkung zu den städtischen Officiantenstellen141
Ruhegehälter, Gnadenzeiten und Witwenpensionen144
Ruhegehälter als Ausnahmeerscheinung144
Die Versorgung der Hinterbliebenen147
Die Gnadenzeiten148
Die Pensionen151
Zusammenfassende Analyse der Untersuchungsergebnisse156
Die Entwicklung der Diensteinkommen156
Die Nominaleinkommen156
Die Realeinkommen168
Zur Relevanz der Aussagen und Ergebnisse176
Einige dokumentarische Beispiele wichtiger Vorgänge im Besoldungswesen180
Allgemeine Tabellen 1750 - 1850189
Einwohner- und Officiantenzahl 1750 - 1850189
Zuordnung und Umfang der Barbesoldung191
Etats und Salden der Cämmerei191
Besoldungssummen und ihre Herkunft 1806 und 1825193
Im Göttinger Amtsverkehr gültige Währungen 1750 - 1850195
Einige in Göttingen gebräuchliche Masse und Gewichte197
Preise der Deputate je Einzelmenge 1750 - 1850201
Getreidepreise je Malter201
Holz- und Stroh-Preise204
Preise der sonstigen Deputate207
Fleischpreise je Pfund 1750 - 1850211
Ämter-Tabellen 1750 - 1850215
Vorbemerkungen zu den Ämter-Tabellen216
Erster Bürgermeister220
Zweiter Bürgermeister235
Dritter Bürgermeister246
Stadt-Syndicus257
Senator (Calandsverwalter)268
Senatoren282
Stadt-Secretarius294
Cämmerer309
Erster Stadt-Schreiber325
Zweiter Stadt-Schreiber341
Cämmerei-Schreiber356
Bau-Schreiber370
Korn-Schreiber383
Stadt-, Schreib- und Rechen-Meister395
Raths-Pedell408
Erster Raths-Diener425
Erster Policey-Diener439
Cämmerei-Diener und Leine-Voigt452
Erster Förster464
Index-Tabellen 1750 - 1850483
Preis-Indices 1750 - 1850484
Roggen485
Weizen486
Schweinefleisch487
Kalbfleisch488
Schaffleisch489
Hühner490
Klafterholz491
Bier492
Talglichte493
Gesamt-Index der Preise494
Einkommens-Indices 1750 - 1850495
Senator496
Cämmerer498
Erster Stadt-Schreiber500
Cämmerei-Schreiber502
Raths-Pedell503
Cämmerei-Diener und Leine-Voigt505
Gesamt-Index der Einkommen507
Einige Verzeichnisse von Sporteln und Gebühren509
Accidencienaufstellung des Raths-Pedells vom 12.3.1792509
Verzeichnisse der Accidencien und Sporteln vom August 1795511
Von den Civilgerichts- und Raths-Sporteln511
Von den Sporteln des Calands-Verwalters513
Von den Sporteln des Markt-Amts515
Von den Sporteln des Waisen-Amts516
Sportuln Taxe im Voigt-Gerichte517
Von den Sporteln des Deputati bey den Chirurgen und Bäckern518
Die ab 1.1.1828 gültige Sportel-Taxe520
Quellen-Verzeichnis523
Literatur-Verzeichnis527
Register der städtischen Officianten530



Geleitwort
Zu den Gebieten der Wirtschaftsgeschichte, auf denen trotz der erfreulichen Ausweitung der Forschungen in den vergangenen Jahren immer noch ein Mangel an empirisch gehaltvollen, unter Anwendung neuerer Fragestellungen und Methoden erarbeiteter Untersuchungen besteht, gehört auch die Geschichte der Löhne. Innerhalb dieser wurde der Teilbereich der (modern gesprochen) im öffentlichen Dienst gezahlten Gehälter bisher so gut wie vollständig vernachlässigt, obwohl seine Erforschung nicht nur für die Wirtschafts-, sondern auch für die Finanz- und Verwaltungsgeschichte von Interesse ist. Arbeiten in diesem Bereich sollten sich möglichst auf einen Ort oder auf eine kleinere Verwaltungseinheit beschränken, um die mannigfachen Besonderheiten und Differenzierungen der Besoldungsverhältnisse quellennah darstellen zu können.

Hier setzt die vorliegende Utnersuchung an. Sie ist noch von meinem Vorgänger im Amte, Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Wilhelm Abel, angeregt worden und wurde vom Verfasser im Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Göttingen aus den reichen Beständen des Stadtarchivs Göttingen erarbeitet. Die Studie betritt weithin Neuland. Zwar liegen einige gute Darstellungen zur Geschichte der Besoldungsverhältnisse im öffentlichen Dienst vor, und zahlreiche Einzelangaben finden sich in der verwaltungs-, zum Teil auch in der preisgeschichtlichen Literatur verstreut. Sie geben jedoch lediglich die Höhe der eigentlichen Besoldungen an, also den Geldbetrag, der dem Bediensteten als Fixum zustand. Die "beweglichen" Teile der Besoldung, vor allem die Vergütungen für einzelne Amtshandlungen (Akzidenzien), aber auch einmalige Zahlungen sowie Naturalleistungen (Deputate), werden selten und dann nur unsystematisch genannt. Eine Untersuchung, die unter voller Einbeziehung auch der "beweglichen" Bestandteile die Besoldung als Gesamtheit erfaßt und darstellt, gab es bisher noch nicht.

Die vorliegende Arbeit stellt den ersten Schritt in diese Richtung dar und verdient daher meines Erachtens über Göttingen hinaus Aufmerksamkeit. Dies nicht zuletzt deswegen, weil der Verfasser für die Erfassung und Berechnung der verschiedenen Bestandteile der Besoldung und für deren Zusammenfassung zu einer Besoldungssumme Methoden entwickelt hat, die für die weitere Forschung auf diesem Gebiete anregend sein können. Aber auch die Ergebnisse reichen über die lokale Wirtschaftsgeschichte hinaus. Es zeigt sich nämlich, daß die (bisher nahezu ausschließlich bekannte und in der Literatur behandelte) "Grundbesoldung" lediglich einen Bruchteil der gesamten Bezüge ausmachte, mithin die wirtschaftliche Lage der Bediensteten nur unvollkommen ausdrückte. Durch die Einbeziehung der "beweglichen" Bestandteile entsteht ein weithin neues Bild der nominalen Lohnentwicklung im "öffentlichen Dienst", der vor- und der frühindustriellen Zeit. Es lohnte sich zu untersuchen, ob die hier am Beispiel der Göttinger Stadtverwaltung für die Zeit von 1750 bis 1850 erarbeiteten Ergebnisse auch für andere Behörden und für andere Zeiträume zutreffen.

Karl Heinrich Kaufhold




Vorwort
Die ersten Ansatzpunkte für die vorliegende Arbeit ergaben sich im Rahmen des Projektes "Frühindustrialisierung" der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Umfang und Dichte des im Göttinger Stadtarchiv vorhandenen Quellenmaterials führten dann auf Anregung von Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Wilhelm Abel zu einer Ausgliederung des hier behandelten Themenbereiches aus dem Gesamtprojekt und zu seiner Verselbständigung als Gegenstand einer Dissertation. Diese wurde in der vorliegenden Form im Frühsommer 1978 von der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen angenommen.

Ohne einfühlendes Verständnis, gute Ratschläge und tatkräftige Unterstützung in vielerlei Hinsicht kann wohl kaum ein Verfasser auskommen; und so sammelte sich auch bei mir im Laufe der letzten Jahre eine beträchtliche Dankesschuld an, die an dieser Stelle wenigstens zu einem geringen Teil abgetragen werden soll.
Zunächst möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. Karl Heinrich Kaufhold für Anregung und Kritik bei der Betreuung meiner Arbeit bedanken und für seine Bereitschaft, ihr ein Geleitwort mit auf den Weg zu geben. Ebenso danke ich Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. W. Abel für sein kritisches Interesse und für die Übernahme des Korreferates. Nicht unerwähnt bleiben darf auch Rat und Hilfe, die ich von den Mitarbeitern und Kollegen im Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte erhielt.

Ganz undenkbar aber wäre diese Arbeit ohne die unermüdliche Unterstützung, die mir im Archiv der Stadt Göttingen zuteil wurde. Hier bin ich vor allem Frau Dr. Helga-Maria Kühn zu ganz besonderem Dank verpflichtet, die mir nicht nur den Zugang zu den Quellen auf jede mögliche Art erleichterte, sondern deren engagiertem Einsatz es letztlich auch zu verdanken ist, daß diese Arbeit zum Druck gelangte.
Dank sagen möchte ich aber auch Frl. Sabine Wesche, die die mühevolle Aufgabe übernommen hatte, die oft schwierigen Texte und umfangreichen Tabellen zu schreiben, und dies viele Monate hindurch mit Geduld, Sorgfalt und Einfühlungsvermögen erledigt hat.
Zum Schluß möchte ich meiner Frau von ganzem Herzen danken, die nicht nur durch ihre Hilfe beim Korrekturlesen, sondern auch als Gesprächspartnerin, besonders in schwierigen Phasen der Arbeit, und durch so manchen uneigennützigen Verzicht ihren Beitrag zum Gelingen des Ganzen leistete.

Hans-Jürgen Gerhard


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