Studien zur Geschichte der Stadt Göttingen

  1. Das Gericht auf dem Leineberg vor Göttingen: Geschichte eines herzoglichen Landgerichts / Wolf Dietrich Kupsch. - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1972. - 143 S. - ISBN 3-525-85409-9. - 9,90 EUR

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Vorwort5
Einleitung9
Ein Überblick über die Geschichte des Gerichtes auf dem Leineberge10
Die Entwicklung des Gerichtes bis zum 15. Jahrhundert10
Der Leinegau10
Der Leineberg als Gerichtsstätte10
Die gestaltenden Kräfte des 14. bis 18. Jahrhunderts16
Der Einfluß der Stadt Göttingen16
Die Eingliederung in das landesherrliche Staatswesen19
Das Ende der leinebergischen Gerichtsbarkeit21
Veränderungen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts21
Die Neuordnung des Gerichtswesens im südhannoverschen Raume23
Verfassung und Verfahren des Gerichtes auf dem Leineberge vom 14. bis zum 18. Jahrhundert25
Die Gerichtsverfassung25
Gerichtsstätte und Gerichtstag25
Besetzung des Gerichts30
Gerichtspersonen30
Grewe30
Schultheiß37
Schöffen40
Vorsprecher und Prokuratoren45
Unterbediente48
Amtmann51
Rügepersonen53
Fiskal53
Bauermeister und Geschworene57
Sonstige Rügepflichtige60
Zusammenfassung61
Dingpflichtige Personen62
Gerichtsuntertanen63
Eximierte Personen63
Gerichtsfremde67
Gerichtsbezirk69
Untergericht69
Gerichtsbezirk im allgemeinen69
Grenze des Gerichtsbezirks gegen Göttingen70
Grenzen gegen die benachbarten Ämter73
Obergericht80
Zusammenfassung83
Sachliche Zuständigkeit84
Untergerichtsbarkeit84
Eigene Zuständigkeiten des Gerichts84
Zuständigkeiten der Ämter Münden und Harste88
Zuständigkeiten der Stadt Göttingen90
Obergerichtsbarkeit97
Verwaltungstätigkeit99
Zusammenfassung101
Das Gerichtsverfahren103
Verfahren in bürgerlichen Sachen103
Klage und Ladung103
Güteversuch und streitige Verhandlung105
Beweiserhebung107
Urteilsfindung111
Rechtsmittel114
Vollstreckung117
Beurkundungen118
Gerichtskosten120
Abweichungen im Wrugenverfahren122
Klage oder Rüge123
Voruntersuchung124
Erkenntnis und Vollzug125
Verfahren in peinlichen Sachen127
Verfahren über Göttinger Delinquenten127
Schuldspruch durch den Göttinger Rat127
Verfahren auf dem Leineberg128
Vollstreckung auf dem Leineberg131
Appellationssachen132
Zusammenfassung133
Zeittafel zur Geschichte des Landes Göttinges vom 10. - 17. Jahrhundert135
Quellen- und Literaturverzeichnis137



Vorwort
Die vorgelegte Arbeit wurde im Jahre 1971 von der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität zu Göttingen als Dissertation angenommen.
Die Anregung zu dieser Untersuchung erhielt ich von meinem akademischen Lehrer, Herrn Professor Dr. Wilhelm Ebel. Ihm gilt mein besonderer Dank für das Interesse und die Geduld, die er der Arbeit stets entgegenbrachte. Zugleich verdanke ich ihm die Einführung in die Rechtsgeschichte.
Ferner bin ich dem Herrn Niedersächsischen Kultusminister, der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft und ihrem Landsyndikus, Herrn Dr. Dr. Lampe, dem Rat und der Verwaltung der Stadt Göttingen sowie dem Geschichtsverein für Göttingen und Umgebung und seinem Vorsitzenden, Herrn Archivoberrat Dr. Nissen, zu Dank verpflichtet. Sie ermöglichten durch Zuschüsse den Druck der Arbeit.
Der Stadt Göttingen danke ich für die Aufnahme der Arbeit in ihre Schriftenreihe "Studien zur Geschichte der Stadt Göttingen".

Wolf Dietrich Kupsch




Einleitung
In dieser Arbeit soll die Entwicklung der Verfassung und des Verfahrens im Gericht auf dem Leineberg bei Göttingen an Hand seiner Quellen von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zur Auflösung des Gerichts im Jahre 1831 dargestellt werden. Dabei erscheint es unumgänglich, auch die politischen Verhältnisse als Hintergrund der Geschichte des Gerichts aufzuzeigen.

Die ältesten überlieferten Forschungen gehen vor allem auf J.A.L. Seidensticker zurück, den Göttinger Stadtsyndikus gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Seine "Summarische Entwicklung der Schicksale des Leinebergischen Gerichts und der Verhältnisse desselben zur Stadt in Verbindung mit den Gründen, welche sich daraus ergeben" ist das Ergebnis mühevoller Vorarbeiten. Auf ihnen bauen die späteren Arbeiten auf.

Es liegen ferner die Veröffentlichungen J. Merkels "Das Landgericht auf dem Leineberge vor Göttingen" vom Ende des vorigen Jahrhunderts und G. Wolters' "Das Amt Friedland und das Gericht Leineberg" aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg vor. Der Vortrag Merkels gibt einen geschichtlichen Überblick. Die Dissertation von Wolters beschäftigt sich mit dem Gericht als einem "Teil der Lokalverwaltung des welfischen Territoriums Göttingen"; sie stellt in erster Linie die Entwicklung der Landesherrschaft in diesem Gebiet dar.

Aus der neueren Zeit ist der Aufsatz W. Ebels "Ein Jahrtausend Gerichtswesen im Lande Göttingen" zu nennen, der auf die Geschichte des Gerichts auf dem Leineberge eingeht.

Die spärlichen Quellen des Spätmittelalters gestatten es nicht, zur hochmittelalterlichen Geschichte des Gerichtswesens in diesem Gebiet Stellung zu nehmen. Insbesondere müssen die Fragen nach der Entstehung des Gerichtes auf dem Leineberg und nach der Entwicklung der Hoch- und Niedergerichtsbarkeit in dieser Zeit offenbleiben. Ihre Klärung bedarf weiträumigerer Forschungen.


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