Studien zur Geschichte der Stadt Göttingen

  1. Die Hospitäler der Stadt Göttingen: ihre Entwicklung, Verwaltung und Wirtschaft von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts / Karl Wellschmied. - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1963. - 285 S.

    Vergriffen

Zum Vergrößern bitte hier klicken
Band vorher

nächster Band


Vorwort5
Die Entwicklung der Göttinger Hospitäler9
S. Spiritus von seinen Anfängen bis zum Ende des 15. Jahrhunderts9
S. Crucis von seinen Anfängen bis zum Ende des 15. Jahrhunderts17
S. Bartholomaei von seinen Anfängen bis 171723
Exkurs: Das Siechen- und Pilgerspital zu Reinhausen28
Die Verwaltung der Göttinger Hospitäler33
Die Verwaltung von den Anfängen bis zur Reformation33
Allgemeines33
Das Hospital S. Spiritus bis zur Einführung der Ratspflegschaft (1440)34
Die Stifterverwaltung (1293 - 1336)34
Das Regiment des Klosters Lippoldsberg (1336 - 1440)36
Die Ratspflegschaft für S. Crucis und S. Bartholomaei38
Die Pflegschaftsverfassung38
Der Rat als oberstes Organ der Hospitalverwaltung38
Das Amt der Vormünder39
Der Hofmeister als Exekutivorgan46
Die Verwaltung von der Reformation bis 167048
Die Eiführung der Reformation (1529 - 1530)48
Die Kastenordnung der Herzogin Elisabeth (1542)48
Das Hospitalwesen in der Kirchenordnung Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1569)49
Die Begründung des landesherrlichen Kirchenregimentes in Göttingen unter Herzog Heinrich Julius (1611)52
Die Verwaltung durch das Konsistorium (1670 - 1720)57
Die Magistratsverwaltung nach der Rückgabe an die Stadt (1720)63
Überblick über die Verwaltung von 1751 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts66
Das Leben im Hospital70
S. Spiritus und S. Cracis70
Die Aufnahme70
Der Kreis der eingenommenen Personen70
Der Verpfründungsvertrag76
Das Anfallsrecht auf den Nachlaß81
Die Besetzung der Hospitäler83
Die Pfründner83
Das Gesinde84
Die Hospitalordnung85
S. Bartholomaei96
Die Wirtschaft der Hospitäler107
Die Leistungen des Hospitals107
Die geistliche Betreuung107
Pflege und ärztliche Wartung der Insassen110
Die Wohnung im Hospital112
Die Gebäude von S. Spiritus112
Die Gebäude von S. Crucis117
Die Verpflegung der Insassen in den Hospitälern S. Spiritus und S. Crucis122
Die Verhältnisse bis zum Jahre 1670122
Die Versorgung zwischen 1670 und 1720129
Die Hospitalpfründe in den Jahren 1720 - 1800142
Die Präbenden nach 1831145
Der Grundbesitz der Hospitäler146
S. Spiritus, Grundbesitz, Belastungen und Rechte146
S. Crucis, Grundbesitz, Belastungen und Rechte161
S. Bartholomaei, Grundbesitz, Belastungen und Rechte175
Die Eigenwirtschaft der Hospitäler183
Die Ökonomie von S. Spiritus183
Die Ökonomie von S. Crucis und S. Bartholomaei im 16. und 17. Jahrhundert192
Die Meierhöfe der Hospitäler203
Der Meierhof von S. Spiritus zu Grone203
Der Meierhof von S. Crucis zu Niedernjesa209
Der Meierhof von S. Bartholomaei zu Geismar216
Die Geldwirtschaft der Hospitäler223
Die Geldwirtschaft während des 15. Jahrhunderts223
Die Geldwirtschaft von 1585 bis 1700225
Die Hospitalfinanzen im 18. Jahrhundert233
Der Haushalt des Hospitals238
Die Wirtschaftsführung im Hospital238
Die Gestalt des Anstalthaushaltes248
Die Stellung der Hospitäler zur Stadt257
Stiftung und Stadt im Mittelalter257
Stiftung und Stadt zwischen 1500 und 1670259
Die Stellung der Hospitäler zur Stadt während der Konsistorialverwaltung260
Hospitäler und Stadt zwischen 1720 und 1831261
Zusammenfassung263
Literaturverzeichnis274
Abkürzungs- und Quellenverzeichnis283
Münzen und Maße285



Vorwort
Die mittelalterlichen Hospitäler begegnen als Gegenstand historischer Forschung stetig wachsendem Interesse, wie die zahlreichen in- und ausländischen Veröffentlichungen, vor allem der letzten Jahre, beweisen.

Der nahezu erschöpfenden Darstellung der Rechtsgeschichte des deutschen Spitals im Mittelalter durch Siegfried Reicke (1932) konnte bislang nichts grundsätzlich Neues hinzugefügt werden. Die soziale und wirtschaftliche Gestalt harrt indessen noch der monographischen Bearbeitung. Wohl ist dieses Thema im Rahmen der Geschichte der christlichen Liebestätigkeit von Uhlhorn berührt worden, doch ist die Darstellung dieser Seite des Hospitalwesens in der älteren Literatur mangels einschlägiger Quellenpublikationen unbefriedigend. Erst seit der Dissertation von Zeller (1949) über das Lindauer Spital bringen einige Arbeiten - vorwiegend aus dem süddeutschen Raum - reicheres wirtschaftshistorisches Material. Gemeinsam ist diesen Abhandlungen, daß sie im wesentlichen nur das Mittelalter berücksichtigen.
Demgegenüber versucht die vorliegende Schrift ein umfassendes Bild von der Anstaltswirtschaft der Hospitäler einer norddeutschen Stadt zu geben. Der gewählte Zeitraum erstreckt sich von der Gründung des ältesten Spitals an der Wende des 13. zum 14. Jahrhundert bis in das erste Viertel des 19. Jahrhunderts, in welchem die Göttinger Häuser in der Kasse der milden Stiftungen zusammengefaßt und als städtisches Kämmereigut verwaltet wurden. Sie fanden bislang keine besondere Behandlung. Es bedurfte daher einer eingehenden Quellenforschung im städtischen Archiv, um die Unterlagen für diese Arbeit zu gewinnen, wobei darauf hingewiesen werden muß, daß die Archivalien nicht immer in der wünschenswerten Vollständigkeit überliefert sind, die es gestattete, ständig bis in alle Einzelheiten vorzudringen.

Wenn künftige Untersuchungen die wirtschaftliche Seite des Hospitalwesens anderer Städte stärker beachten, wird es möglich sein, mit Hilfe dieser Einzeldarstellungen einen zusammenfassenden, allgemeingültigen wirtschaftsgeschichtlichen Überblick über den Haushalt des deutschen Spitals zu geben, das in seiner außerordentlichen Bedeutung als Wirtschaftsfaktor in der mittelalterlichen und neuzeitlichen Stadtgemeinde noch nicht gebührend berücksichtigt ist.

Für die Anregung und Förderung dieser Arbeit bin ich meinem akademischen Lehrer, Herrn Professor Dr. Erich Egner, zu besonderem Dank verpflichtet. Er gilt auch Herrn Stadtarchivdirektor a. D. Dr. Wilhelm van Kempen, während dessen Amtszeit die vorliegende Untersuchung abgeschlossen wurde, für die freundliche Hilfsbereitschaft, die er den Archivbenutzern zuteil werden ließ, und Herrn Stadtarchivdirektor Dr. Walter Nissen für die Drucklegung. Den Herren Amtsgerichtsrat a. D. Heinz Kelterborn und Studienrat Dr. Walter Kronshage, Referent im Niedersächsischen Kultusministerium Hannover, habe ich für zahlreiche ortsgeschichtliche Auskünfte, Herrn Referendar Christian Thieme für das Lesen der Korrekturen vielfach zu danken.

Karl Wellschmied


Impressum