Chronik für das Jahr 1992

1. März 1992

Nach wochenlanger Observation der Neubaustrecke der Bundesbahn zwischen Northeim und Jühnde kann die Polizei einen 35jährigen Göttinger festnehmen, dem sieben Anschläge mit hohem Schadenwert zugeschrieben werden.

4. März 1992

Feierliche Eröffnung des neuen, in einem ehemaligen Gebäude der Firma Zeiss der Berufsbildenden Schulen II untergebrachten Fachbereichs für Physik-, Meß- und Feinwerktechnik der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden durch die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Helga Schuchardt im Alten Rathaus.

6. März 1992

Wegen randalierender Demonstranten der linken Szene (Autonome) im Ratssaal - es geht um Haushaltskürzungen im Jugendbereich - wird die Ratssitzung abgebrochen. Die ca. 160 Demonstranten greifen Ratsherren tätlich an, beschmieren die Wände und lärmen im Saal. Außer dem Vertreter der "Linken Liste" verurteilen alle Fraktionen diese Form der politischen Auseinandersetzung.

8. März - 10. Mai 1992

Eine Ausstellung im Städtischen Museum zeigt Keramik des Engländers Jon Middlemiss sowie Arbeiten der aus Berlin stammenden Textilkünstlerin Elrid Metzkes

11. März 1992

Bei der Personalratswahl in der Stadtverwaltung Göttingen kann die ÖTV in das 15köpfige Gremium 11, die KOMBA 4 Kandidaten einbringen.

14. März 1992

Dem Göttinger Biophysiker und Nobelpreisträger Prof. Dr. Manfred Eigen wird in der Frankfurter Paulskirche der Paul-Ehrlich-Preis für seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der biologischen Evolution verliehen.

Eine in Göttingen durchgeführte Spendenaktion sowie erhebliche Zuschüsse der Länder Hessen und Niedersachsen ermöglichen die Bereitstellung von vier geländegängigen LKWs und zwei Krankenwagen als "mobile Klinik" an die Gesellschaft für bedrohte Völker. Sie wird im Beisein von Bundesratsminister Jürgen Trittin und dem Präsidenten der Kurdistan-Front Irak, Massoud Barzani, für notleidende Kurden im irakischen Teil von Kurdistan übergeben.

18. März 1992

Etwa 35 Tonnen Hilfsgüter der Göttinger "Rußland-Hilfe" sind unter Betreuung von Mitarbeitern des Technischen Hilfswerks in Rybinsk eingetroffen.

19. März 1992

Im Jungen Theater werden 19 Stücke aus der Sammlung 'Die letzten Dinge' von Friedrich Karl Waechter in seiner Regie und der von Hanspeter Bader uraufgeführt.

20. März 1992

Bei der Wahl des neuen Vorstandes des SPD-Stadtverbandes wird mit 88 der 93 stimmberechtigten Delegierten Frau Prof. Dr. Ingeborg Nahnsen zur Vorsitzenden gewählt.

22. März - 3. Mai 1992

Horst Janssen stellt im Alten Rathaus eine Werkschau von 214 Zeichnungen und Aquarellen sowie 250 Radierungen und Lithographien vor, die großen Zuspruch findet. Die Ausstellung war bereits in Tokio und Oslo zu sehen.

23. März 1992

Gründung des "Regionalverband Südniedersachsen" in Göttingen. Die Gründungsurkunde des gemeinnützig eingetragenen Vereins zur Koordinierung kommunalpolitischer Aufgaben wird im Beisein des Regierungspräsidenten von Braunschweig von Vertretern der vier Land-kreise Göttingen, Holzminden, Northeim, Osterode sowie von 25 Städten und Gemeinden unterzeichnet.

27. März 1992

Mit den Stimmen von SPD und GAL/Die Grünen hat der Rat den Haushalt 1992 verabschiedet. Der Finanzrahmen umfaßt im Verwaltungsteil 538,7 Mill. DM bei einem Fehlbedarf von 10,3 Mill. DM. Der investive Teil schließt mit 102,6 Mill. DM und einer Kreditaufnahme von 30,9 Mill. DM ab.

29. März 1992

Kirchenmusikdirektor Ludwig Doormann, Gründer und langjähriger Leiter der Göttinger Stadtkantorei und einflußreicher Mitgestalter des Göttinger Musiklebens, im Alter von 90 Jahren verstorben.

31. März 1992

Das städtische Alten- und Pflegeheim "Walter-Richter-Stift" in der Dahlmannstraße wird aufgelöst.

März 1992

In einer Bauzeit von neun Monaten sind 26 Wohnungen im Albrecht-Thaer-Weg für Studentenpaare mit Kindern entstanden. Der 6 Mill. DM-Bau nach Plänen des Architekten Prof. Günter Günschel entstand in der Trägerschaft des Studentenwerkes.

Der aus Indonesien stammende Muhammed Zubaidi (36 J.) ist neuer Imam der ca. 120 Muslime in Göttingen, die sich im islamisch-kulturellen Informationszentrum in der Burgstraße zum traditionellen Freitagsgebet versammeln.