Chronik für das Jahr 1920

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14. August 1920

Zu heute nachmittag 5 Uhr hatte der Verband der Staats- und Gemeindearbeiter eine Versammlung der städtischen Arbeiter zur Beschlußfassung über Lohnforderungen einberufen. Die Teilnehmer rückten alsdann in geschlossenem Zuge vor die "Union", wo Verhandlungen stattfinden sollten. In solche wird jedoch erst eingetreten, nachdem die Straße geräumt ist. Man einigte sich unter der Bedingung, daß in den dafür geeigneten städtischen Betrieben die Akkordarbeit eingeführt wird, sowie ferner, daß die am 9. Juli festgesetzten Lohnsätze bis zum 30. September Geltung behalten sollen mit der Maßgabe, daß für jedes Kind, wofür beim Steuerabzug vom Arbeitslohn ein Wochenbetrag von 10 Mark freigelassen wird, eine wöchentliche Zulage von 3 Mark gegeben werden soll. Der Magistrat trat diesem Abkommen bei.

23. August 1920

Das Haus Grätzel, Alleestraße 8, ist dem Hotelier Siegfried auf Grund des in gemeinschaftlicher vertraulicher Sitzung vom 29. Juni gefaßten Beschlusses zum Preis von 250.000 Mark abgekauft worden. Zur Herrichtung von Wohnungen darin wurden heute von den städtischen Kollegien 30.000 Mark bewilligt.

28. August 1920

Bei der erst heute möglich gewordenen Beratung und Feststellung des Haushaltsplanes für 1920/21 machte Oberbürgermeister Dr. Calsow u.a. folgende Angaben:

Die gesamten Ausgaben für Kriegszwecke betrugen am 1. April 1920 rund 44.386.000 Mark, die Erstattungen des dahin rund 35.513.000 Mark, Nettoausgabe 8.873.000 Mark, wovon voraussichtlich noch erstattet werden 3.620.150 Mark, von dem zu Lasten der Stadt verbleibenden Rest verzinst und tilgt das Reich 2.150.000 Mark.


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