Stationen der Stadtgeschichte

1799 - Tod Georg Christoph Lichtenbergs

Georg Christoph Lichtenberg Georg Christoph Lichtenberg, Göttinger Professor und kritischer Geist, dessen scharfe Feder und spitze Zunge in ganz Deutschland bekannt und gefürchtet sind, stirbt am 24. Februar 1799. Der nur etwa 1,40 m große, verwachsene Lehrer für Mathematik und Experimentalphysik gehörte zu jenen Männern, die den Ruhm der Göttinger Universität begründeten. Aus der großen Zahl der weltberühmten Gelehrten, die damals neben Lichtenberg in Göttingen wirkten, seien nur einige genannt: der Theologe und Orientalist Johann David Michaelis, der Altertumswissenschaftler und Leiter der Universitätsbibliothek Christian Gottlob Heyne, der Mathematiker Abraham Gotthelf Kaestner und der Publizist und Historiker August Ludwig von Schlözer. Von Schlözer stammt übrigens der Wahlspruch: "Extra Gottingam non est vita, si est vita non est ita!" (Außerhalb Göttingens kann man nicht leben, wenn aber doch, dann nicht so gut!).

Zur Zeit von Lichtenbergs Tod war Göttingen wohl die berühmteste Universitätsstadt Deutschlands, wenn nicht Europas. Von überall her zog es junge Menschen - ausschließlich Männer, denn das Frauenstudium lag noch in weiter Ferne - in die Stadt an der Leine, die bei jetzt 8000 Einwohnern immerhin fast 700 Studenten beherbergte. Gleichwohl begann der Lorbeer der Georgia Augusta bereits zu welken, denn die Generation, die Göttingen groß gemacht hatte, trat ab: Schon 1791 war Michaelis gestorben, Kaestner folgte Lichtenberg ein Jahr später, Schlözer verstarb 1809, Heyne 1812. Es ist unübersehbar, dass zu Beginn des neuen, des 19. Jahrhunderts Göttingen und seine Universität einer ungewissen Zukunft entgegen gingen.

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