Stationen der Stadtgeschichte

1319 - Stadt kauft "Neustadt"

Am 1. Januar 1319 verkaufte Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg die Neustadt für 300 Mark lötigen (d.h. reinen) Silbers an Bürger und Rat von Göttingen. Diese Neustadt ist keine Göttinger Besonderheit. Während des 13. und 14. Jahrhunderts entwickelten sich zahlreiche Städte wirtschaftlich und politisch so schnell, daß die jeweiligen Stadtherren um ihren Einfluß zu fürchten begannen. Um der drohenden Unabhängigkeit der Städte entgegenzuwirken, legten die Fürsten in deren unmittelbarer Nachbarschaft neue Siedlungen - eben die "Neustädte" - an, um von diesen Stützpunkten aus ihre Macht wieder zu festigen.

Marienkirche und Kommende des Deutschen Ordens in der Göttinger Neustadt Auch Göttingen entfaltete in den Jahrzehnten nach seiner Gründung eine solche Dynamik, daß Herzog Albrecht "der Feiste" von Braunschweig-Lüneburg noch vor dem Jahr 1300 westlich der Göttinger Stadtmauer eine "neue Stadt" errichtete. Im südlichen Anschluß daran hatte 1318 der Deutschen Orden eine Niederlassung, die "Kommende", gegründet, deren der Maria geweihte Kirche zugleich auch als Pfarrkirche für die Neustadt diente. Der Plan des Herzogs ging allerdings nicht auf. Seine Neugründung war der politischen und wirtschaftlichen Kraft der Göttinger Bürger nicht gewachsen, so dass sich sein Sohn Otto schließlich zum Verkauf gezwungen sah. Die Kommende des Deutschen Ordens blieb jedoch noch bis zum Jahr 1810 bestehen.

Weiter ...


Impressum