Stationen der Stadtgeschichte |
1289 - Erster jüdischer Bürger |
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Unter dem Datum des 1. März 1289 erteilten die Herzöge Albrecht und Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg dem Göttinger Rat die Erlaubnis, den Juden Moses in der Stadt aufzunehmen.
Damit beginnt die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Göttingen. Es war von Anfang an eine von großem Leid geprägte Geschichte, denn in den folgenden Jahrhunderten mussten wie ihre Glaubensgenossen überall in Europa auch die Göttinger Juden immer wieder blutige Pogrome und Vertreibungen erdulden. Für einhundert Jahre, von 1460 bis 1559, hatte sich die jüdische Gemeinde in Göttingen sogar vollständig aufgelöst.
Über ihre Größe lassen sich nur ungefähre Angaben machen; die Zahl von 100 Personen wird sie aber nicht wesentlich überschritten haben. Zentrum des jüdischen Wohngebietes war zunächst die heutige Jüdenstraße, auf deren Westseite (etwa in Höhe der heutigen Hausnummern 7-9) sich auch die erste Göttinger Synagoge befand. Im Spätmittelalter lag der Mittelpunkt des jüdischen Wohngebietes samt Synagoge in der Speckstraße sowie in der "Kurzen Jüdenstraße", dem zwischen Weender und Jüdenstraße gelegenen Abschnitt der heutigen Theaterstraße. Nach der Wiederansiedlung von Juden um die Mitte des 16. Jahrhunderts blieb die Gemeinde viele Jahrzehnte ohne Gotteshaus. Erst zwischen 1710 und 1720 konnte in einem Hinterhaus an der Prinzenstraße eine neue Synagoge errichtet werden. |
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