Stationen der Stadtgeschichte

1024 - Kaiser Heinrich II. stirbt auf der Pfalz Grone

Am 13. Juli 1024 starb der deutsche Kaiser und König Heinrich II. (geb. 6. Mai 973) auf der Pfalz Grone. Kaiser Heinrich II. (Bamberger Dom)

Da im Mittelalter das deutsche Königtum ein Amt war, das im Reisen ausgeübt wurde, hatten die Herrscher über das ganze Reich verstreut Stützpunkte - die Pfalzen - angelegt, die sie abwechselnd mit ihrem Hofstaat aufsuchten. Von hier aus erledigten sie die in der jeweiligen Region anfallenden Regierungsgeschäfte. Einer jener Stützpunkte war die Pfalz Grone auf dem südlichen Abhang des Hagenberges unweit der heutigen Friedenskirche.

Die Pfalz Grone wurde im 10. und 11. Jahrhundert von den Kaisern und Königen mindestens achtzehn Mal aufgesucht und stieg damit jeweils gewissermaßen zur Hauptstadt des deutschen Reiches auf, das sich damals von Dänemark bis tief nach Italien erstreckte. Es liegt auf der Hand, daß an einem solchen Ort eine aufwendige Infrastruktur vorhanden sein mußte, in erster Linie feste Gebäude für den Herrscher und sein Gefolge, eine Kirche, Versammlungsräume und ein Wirtschaftshof für die Versorgung. Später verlor der Ort seine Funktion als Pfalz. Im 14. Jahrhundert wurde die mittlerweile an das Adelsgeschlecht der Herren von Grone gefallene Burg von den Bürgern Göttingens zunächst zerstört und ging 1371/72 schließlich ganz in ihren Besitz über.

Kaiser Heinrich wurde nach seinem Tod in das von ihm als Bistum gegründete und besonders geförderte Bamberg überführt, dort bestattet und 1146 von Papst Eugen III. heiliggesprochen. Im Jahr 1200 erhielt seine Gemahlin Kunigunde (gest. 3. März 1033) ebenfalls den Rang einer Heiligen – in Göttingen bewahrt die Kirche St. Heinrich und Kunigunde die Erinnerung daran.

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