Chronik für das Jahr 1987

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1. November 1987

Rat und Verwaltung der englischen Stadt Hackney kündigen dem Landkreis Göttingen die langjährige offizielle Partnerschaft auf. Dem Beschluß waren Korrespondenzen und Gespräche vorausgegangen, die vor allem von Seiten des Landkreises ein Überdenken des Beschlusses einer bisher erfolgreichen Partnerschaft zum Inhalt hatte.

Zum 25jährigen Bestehen der Kreuzkirchen-Gemeinde findet im Rahmen der Festwoche ein Festgottesdienst statt.

1. - 20. November 1987

Anläßlich der 150. Wiederkehr des Protestes der."Göttinger Sieben" finden zahlreiche Veranstaltungen der Universität, des Deutschen Theaters zusammen mit der Volkshochschule, dem städtischen Kulturamt, des SPD-Unterbezirks und anderen Trägern statt. Die Universität zeigt eine Ausstellung, die später in der Niedersächsischen Vertretung in Bonn und im Landtagsgebäude Hannover zu sehen sein wird. Die städtische Veranstaltungsreihe wird mit einem Vortrag des an der Technischen Universität Braunschweig lehrenden Philosophie-Professors Dr. Walther Zimmerli mit dem Thema "...eigenmächtig den Gehorsam versagen... Recht und Moral - Die Göttinger Sieben" im Deutschen Theater eröffnet. Der SPD-Unterbezirk lädt zu einer Veranstaltung in der Stadthalle ein, bei der u.a. Professor Dr. Rudolf von Thadden und Professor Dr. Helga Grebing sprechen.

2. November 1987

Ein ausgedehnter Brand im Labortrakt des Instituts für Organische Chemie der Universität richtet einen Schaden von mehreren Millionen DM an.

4. November 1987

Auf der Jahreshauptversammlung des Göttinger Verschönerungsvereins löst Rechtsanwalt und Notar Dr. Cord J. Heise als neuer Vorsitzender Frau Dr. Ilse Oppermann ab, die aus privaten Gründen nicht mehr kandidiert.

5. - 8. November 1987

Das 24. Niedersächsische Schriftstellertreffen findet mit einem vielseitigen Programm statt.

6. November 1987

Die musikalische Revue von Volker Ludwig, Musik Birger Hemann, "Linie l" hat im Jungen Theater Göttingen Premiere.

Ratsfrau Eva-Maria Schüler (37 J.), eine der zwei Fraktionsmitglieder der CDU, die sich an der Abwahl von Oberstadtdirektor Rolf Vieten nicht beteiligt haben, legt ihr Rats-Mandat aus persönlichen Gründen nieder.

Der Rat der Stadt Göttingen hebt einen früheren Beschluß auf und stimmt nunmehr dem Kauf des "Doppel-Kentauer" ("Rostiger Reiter"), der probeweise seit Monaten vor dem Amtshaus aufgestellt ist und von dem Flensburger Künstler Uwe Appold gefertigt wurde, zu. Die Kaufsumme von 80.000 DM wird etwa zur Hälfte aus Spenden von Göttinger Bürgern, zur anderen Hälfte aus städtischen Haushaltsmitteln bestritten.

8. November 1987

Im Deutschen Theater wird die von Dr. Angelika Machinek besorgte "Rekonstruktion der Ereignisse. um die Protestation und Entlassung der Göttinger Sieben", zusammengestellt aus authentischen Textbelegen und unter der Leitung von Heinz Engels, uraufgeführt.

10. November 1987

Eine 23köpfige Delegation von Hochschullehrern, Journalisten, Schriftstellern, Gewerkschaftlern und Wirtschaftsfachleuten unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates der Belorussischen Sowjetrepublik ist im Rahmen der niedersächsischen "Weißrussischen Kulturtage" zu Gast im Stadt- und Landkreis Göttingen.

13. November 1987

Oberstudienrat a.D. Willi Rehkopf, Ehrenmitglied der Akademischen Orchestervereinigung und der Göttinger Händelgesellschaft, stirbt im Alter von 96 Jahren.

Erwin Rochlitz, Wächter des Bismarckturmes, wird anläßlich seines 80. Geburtstages von den Mitgliedern des Kulturamtes verabschiedet.

15. November 1987

Nach einer Gedenkfeier anläßlich des Volkstrauertages in der Stadthalle, auf der Bundesgesundheitsministerin Professor Dr. Rita Süßmuth spricht, legt eine Delegation von Stadt und Landkreis, gefolgt von etwa 300 Personen, am Ehrenmal im Rosengarten Kränze nieder.

18. November 1987

Niedersächsischer Landtag und Universität haben zu einem Festakt mit anschließender Enthüllung einer Gedenktafel anläßlich der 150. Wiederkehr der Protestation der Göttinger Sieben in die Aula der Universität eingeladen.

19. November 1987

Stadtdirektor Eberhard Nickel überreicht im Auftrag des Bundespräsidenten der Familie des im Sommer verstorbenen Dr. Hanno Hansmann posthum das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens für seinen selbstlosen Einsatz in der niedersächsischen Ärzteschaft.

20. November 1987

Mit dem diesjährigen Dannie-Heinemann-Preis der Akademie der Wissenschaften werden auch die Nobelpreisträger in Physik Dr. Alex Müller und Dr. Georg Bednarz ausgezeichnet, deren Namen schon vor ihrer Auszeichung als Nobelpreisträger feststanden.

26. November 1987

Aus Protest gegen die geplante Oberstufenreform besetzen etwa 100 "autonome Schüler" mehrerer Göttinger Schulen das Max-Planck-Gymnasium. Stadtdirektor Nickel läßt vier Stunden später das Haus polizeilich räumen. Daraufhin bildet sich ein Demonstrationszug Richtung Neues Rathaus.

29. November 1987

Im Städtischen Museum wird die Ausstellung "Kurt Mannig zum 75. Geburtstag" eröffnet. Über 80 Werke, die Mannig in den vergangenen zehn Jahren geschaffen hat, vermitteln einen Eindruck über die Arbeit des Künstlers, der auch als Restaurator weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde.

Nach vierjähriger Bauzeit wird die mit einem Kostenaufwand von 6,1 Millionen DM renovierte St. Nikolaikirche ihrer Bestimmung zurückgegeben. Das Staatliche Hochbauamt übergibt im Wiedereröffnungsgottesdienst den Kirchenschlüssel symbolisch dem Präsidenten der Universität. Die Bauarbeiten um die Nikolaikirche dauern noch an.

29./30. November 1987

Im Rahmen der Partnerschaftswoche Niedersachsen - Haute Normandie gastiert im Deutschen Theater das "Théâtre des deux rives", Rouen, mit zwei Vorstellungen und einem Theatersymposium: Pierre Corneille: "La Place Royale" und "La Lente Agonie des Grands Rampants" unter der Regie des Direktors Alain Bezu. Das Gegengastspiel des Deutschen Theaters in Rouen ist für 1989 geplant.

30. November 1987

Die Herausgeber des ersten Bandes der Stadtgeschichte Dr. Dietrich Denecke und Dr. Helga-Maria Kühn überreichen offiziell dem Oberbürgermeister das 1. Exemplar. Das Buch trägt den Titel: "Göttingen, Geschichte einer Universitätsstadt. Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Ende des 30jährigen Krieges".

Bernhard Ulrich, Professor für Forstliche Bodenkunde an der Universität Göttingen und Leiter des Forschungszentrums Waldökosysteme/Waldsterben, sind zwei internationale Auszeichnungen, nämlich die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Zürich und der Marcus-Wallenberg-Preis, den er im Sommer 1988 aus der Hand des Schwedischen Königs erhalten wird, zuerkannt worden.


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