Stationen der Stadtgeschichte |
1945 - Göttingen bleibt unzerstört |
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Göttingen hatte den Zweiten Weltkrieg - verglichen mit Nachbarstädten wie Kassel oder Hildesheim - glimpflich überstanden. Die nicht sehr zahlreichen Luftangriffe richteten nur begrenzte Schäden an, und auch das Kriegsende verlief ohne Verluste, da die deutschen Truppen die Stadt den Amerikanern kampflos überließen.
Dieses Glück im Krieg erwies sich nach dessen Ende als unschätzbarer Startvorteil beim Wiedergewinn des Friedens. Bereits am 4. August 1945, gerade einmal vier Monate nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, hob sich im Theater der Stadt wieder der Vorhang - gegeben wurde Mozarts Oper "Hochzeit des Figaro" -, und wenige Wochen später nahm die Universität als erste deutsche Hochschule ihren Lehrbetrieb wieder auf. Göttingen wurde zu einer festen Größe im kulturellen und wissenschaftlichen Leben der westlichen Besatzungszonen bzw. der jungen Bundesrepublik: Innerhalb eines Jahres, 1948, wurde hier die Max-Planck-Gesellschaft gegründet und der erste gesamtdeutsche PEN-Club aus der Taufe gehoben. Wie alles hatte aber auch dieser Aufschwung seine Kehrseite. Die nach Göttingen strömenden Flüchtlinge und Vertriebenen vor allem aus der damaligen Sowjetischen Besatzungszone und den besetzten Ostgebieten ließen die Einwohnerzahlen von etwa 51.000 im Jahr 1939 auf über 80.000 zehn Jahre später in die Höhe schnellen. Die Versorgung dieser Menschen mit Wohnraum, Heizmaterial, Nahrung und Arbeit stellte die Stadtverwaltung noch bis weit in die fünfziger Jahre vor schier unüberwindliche Probleme. |
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