Stationen der Stadtgeschichte |
1733 - Kaiser gewährt Universität |
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Die Welfen, obwohl eines der ältesten Herrschergeschlechter Europas, hatten als Herzöge von Braunschweig-Lüneburg machtpolitisch im Deutschen Reich und in Europa lange Zeit eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Das änderte sich schlagartig seit der Mitte des 17. Jahrhunderts: Die in Hannover residierende Linie des Welfenhauses konnte wesentliche Teile des zuvor auf verschiedene Familienzweige verteilten Besitzes in ihrer Hand vereinigen, gewann 1692 den Kurfürstentitel und bestieg in Person von Georg I. Ludwig 1714 den Thron der aufsteigenden Weltmacht England.
Was noch fehlte, war eine eigene hannoversche Landesuniversität. Dass als deren Standort schließlich Göttingen gewählt wurde, hatte verschiedene Gründe, unter denen die günstige Lage der Stadt, ihre Ausbaufähigkeit und der gute Ruf des Pädagogiums eine besondere Rolle spielten. Die Leitung des ehrgeizigen Vorhabens lag in den Händen des Ministers Gerlach Adolph Freiherr von Münchhausen. Er trieb die Planungen von Beginn an so nachdrücklich vor, dass Kaiser Karl VI. bereits am 13. Januar 1733 das erforderliche Privileg ausstellen konnte – gegen Zahlung der beträchtlichen Gebühr von 4000 Reichstalern. Knapp zwei Jahre später, im Oktober 1734, nahm die Georgia Augusta, benannt nach dem regierenden Landesherrn Georg II. August von England und Hannover, ihren Lehrbetrieb auf. Die offizielle Einweihung erfolgte schließlich am 17. September 1737 im Rahmen einer prächtigen, gottesdienstähnlichen Feier in der Paulinerkirche, gefolgt von einem üppigen Festmahl in der Halle des Rathauses. |
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