Stationen der Stadtgeschichte |
1582 - Die Stadt verliert die Leinedörfer |
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Die Stadt Göttingen hatte im 14. und 15. Jahrhundert, als sie sich auf dem Höhepunkt ihrer wirtschaftlichen und politischen Macht befand, in ihrem Umland eine Vielzahl von Besitztümern und Rechten an sich gezogen. Neben den "Stadtdörfern" Herberhausen und Roringen, die 1372 bzw. 1380 in Göttinger Besitz übergingen, waren darunter auch die "Leinedörfer" Ellershausen, Grone, Holtensen und Rosdorf. Den so gewachsenen Herrschaftsbereich, gewissermaßen ein kleines Göttinger Territorium, sicherte man an seinen Grenzen durch Landwehren und Wachtürme, Warten genannt, von denen die bei Roringen, Nikolausberg und Diemarden noch vorhanden sind.
Den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg als den eigentlichen Landesherren gefiel diese Entwicklung verständlicherweise nicht. Als die Stadt seit dem 16. Jahrhundert in eine wirtschaftliche und politische Krise geriet, versuchten sie daher in mehreren Anläufen, gewissermaßen "einen Fuß in die Göttinger Tür" zu bekommen. Ein wichtiger Erfolg dabei wurde im Vertrag vom 19. Juni 1582 festgehalten. Der Herzog setzte sich als Eigentümer der Leinedörfer durch, wenn er sie dem Rat auch wieder zu Lehen gab, und behaupte außerdem die Gerichtshoheit über sie. Damit war die Entwicklung Göttingens zu einer welfischen Landstadt ein weitere entscheidendes Stück vorangekommen. |
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