Stationen der Stadtgeschichte |
1562 - Hexenverbrennung |
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In der zeitgenössischen Chronik des Franziskus Lubecus heißt es zum Jahr 1562:
"In dissem 62. jare hat men alhir zu Gottingen mit den zeubererschen weibern [Hexen] ubel hausgehalten, dan man grif ein weib, so sich nennete die Profiserschen, und dan die alten Ziegldeckerschen. Dise bekanten [gestanden] viel ubel, durch die sie beide in der stat den leuten an iren fahrenden haben, vihe, pferden, kuhen, schweinen, auch draußen zu Wehende und zu Geismer den bauresleuten auch angethan, und droffen [trafen] alle umbstende mit ein, darum sie auch gebrant [verbrannt] wurden. Dasselb jar ist auch die alte Nordmensche, eine alte vettel, auch gegriffen, auch irer zeuberei halben, hat aber wedder guthwillig noch peinlich [auf der Folter] nit bekennen [gestehen] wollen, wan sie gepeinigt und auf die littern [Leiter, ein Foltergerät] kam. Dan ist ir der hals so dicke gworden wie ein wassereimer, darzu offt das angesiht [Angesicht] auf den ruggen [Rücken] gekeret, dardurch der rath bewogen, das weib zu der stad hinnausgewisen." Was Lubecus mit diesen dürren Worten beschreibt, war im 16. und 17. Jahrhundert nichts ungewöhnliches: Wie vielerorts wurden auch in Göttingen Menschen - zumeist Frauen - beschuldigt, durch Hexerei ihre Nachbar geschädigt zu haben. Um ein Geständnis zu erhalten, wurde dem Rechtsempfinden der Zeit gemäß schnell die Folter eingesetzt. Am Ende stand für die unschuldigen Opfer meist der Tod auf dem Scheiterhaufen. |
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