Stationen der Stadtgeschichte |
1529 - Beginn der Reformation |
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Mit dem Thesenanschlag Martin Luthers im Jahre 1517 begann die Reformation in Deutschland. In Göttingen aber finden sich nur wenige Hinweise auf das Eindringen reformatorischen Gedankengutes. 1524/25 bestanden offenbar Verbindungen zu Anhängern des Reformators Thomas Müntzer in Mühlhausen, von denen einige wohl auch vorübergehend in Göttingen Unterschlupf fanden. 1528 predigte ein Kaplan an St. Jacobi öffentlich im lutherischen Sinn, und es wurden vermehrt lutherische Schriften gekauft und wohl auch gelesen. Gegen diese reformatorisch gesinnten Kreise ging der Rat allerdings hart vor, indem er "auffällige" Personen massiv verwarnte oder aus der Stadt entfernen ließ.
Im Verlauf des Jahres 1529 begann sich die Entwicklung dann stürmisch zu beschleunigen. Im benachbarten Grone predigende Johann Bruns, Geistlicher im Dienste des Erzbischofs von Mainz, im lutherischen Sinn und erhielt regen Zulauf aus der Bürgerschaft. Die Fronleichnamsprozession Ende Mai, ein Höhepunkt im katholischen Kirchenjahr und daher von großem Symbolwert, wurde von einzelnen Anhängern der Reformation gestört. Anlässlich einer Bittprozession am 24. August, dem Bartholomäustag, kam es dann zu einer regelrechten Gegendemonstration der Reformationsanhänger, die sich zum großen Teil aus der Gruppe der "Neuen Wollenweber" rekrutierten. Dieses herausfordernde öffentliche Auftreten gilt als der eigentliche Beginn der Reformation in Göttingen. Die in den folgenden Monaten erarbeitete evangelische Kirchenordnung wurde am Palmsonntag 1530, dem 10. April, von den Kanzeln verkündet. |
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