John Tompson (1693 - 1768)

Erster Professor für Englisch

Gedenktafel

Der im Jahr 1693 in London geborene Tompson lehrte von 1731 an zunächst Englisch an der Universität Helmstedt. 1735 wurde er von König Georg II. als Sprachlehrer für Englisch und Italienisch an die neugegründete Universität Göttingen berufen. Am 25. August 1751 wurde er zum außerordentlichen, 1762 zum ordentlichen Professor ernannt. In seinem Haus wohnten zahlreiche Studenten, unter ihnen prominente Persönlichkleiten wie Georg Christoph Lichtenberg und Karl August von Hardenberg, der spätere preußische Staatsminister. Tompson war ein außerordentlich beliebter akademischer Lehrer. Er starb am 26. Oktober 1768 in Göttingen.

Tompson war nicht nur als Dozent außerordentlich beliebt, er kann auch als der erste Ordinarius für Englisch weltweit bezeichnet werden. Mit dieser Anerkennung des Englischen als akademischer Disziplin war die Georgia Augusta den übrigen Hochschulen (auch in Großbritannien!) gut hundert Jahre voraus, denn dort erfolgte dieser Schritt meist erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die zweite große Leistung Tompsons lag in der Kulturvermittlung zwischen England und Deutschland. Mit seiner erstmals 1737 veröffentlichten Anthologie englischer Literatur trug er entscheidend zu deren Verbreitung im deutschen Sprachraum bei und war zugleich prägend bei der Ausbildung ästhetischer Werte und Vorstellungen. In einer Zeit, in der das deutsche Interesse an englischer Literatur und Kultur einen großen Aufschwung nahm, ist der Einfluss von Tompson und seinem Werk kaum zu überschätzen.


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