Carl Ludwig Siegel (1896 - 1981) |
Mathematiker
Gedenktafel |
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Carl Ludwig Siegel wurde am 31. Dezember 1896 in Berlin geboren. Er studierte dort und in Göttingen Mathematik, Physik und Astronomie und wurde schon mit 25 Jahren als ordentlicher Professor an die Universität Frankfurt berufen. 1938 folgte er einem Ruf an die Georgia Augusta in Göttingen. 1940 nutzte er eine Dienstreise nach Norwegen, um von dort mit dem letzten Schiff vor der deutschen Besetzung des Landes in die USA zu emigrieren, wo er zusammen mit Albert Einstein am Institute for Advanced Study in Princeton lehrte. Als einer der ganz wenigen Mathematiker kehrte Siegel nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zurück und lehrte von 1951 bis zu seiner Emeritierung 1959 an seiner alten Wirkungsstätte in Göttingen. Hier starb Carl Ludwig Siegel am 4. April 1981. | |
Das wissenschaftliche Werk Carl Ludwig Siegels ist ungewöhnlich umfangreich und tiefschürfend. Es umfasst drei klassische Gebiete der Mathematik. Im Mittelpunkt steht die analytische Zahlentheorie, in der er die große Tradition des 19. Jahrhunderts fortsetzte und seine in Fachkreise berühmte Theorie der quadratischen Formen schuf. Bei diesen Forschungen entdeckte er als sein zweites Arbeitsfeld wichtige Funktionen in mehreren komplexen Variablen - die heute nach ihm benannten "Siegelschen Modulfunktionen". Schließlich beschäftigte sich Siegel intensiv mit der Himmelsmechanik, die ihm insbesondere durch seine Untersuchungen zum Dreikörperproblem und zu Stabilitätsfragen wichtige Fortschritte verdankt. Seine Leistungen fanden Anerkennung durch die Verleihung zahlreicher Auszeichnungen, unter anderen den israelischen Wolf-Preis und die Aufnahme in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste. Neben seiner wissenschaftlichen Bedeutung ist besonders hervorzuheben, dass Siegel einerseits, ohne direkt persönlich bedroht zu sein, sich dem nationalsozialistischen Regime durch Emigration entzog und andererseits nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zurückkehrte. | |
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