Heinrich Roth (1906 - 1983) |
Pädagoge
Gedenktafel |
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![]() Heinrich Roths Bedeutung beruht zum einen auf seinem überragenden Einfluss auf die Entwicklung der wissenschaftlichen Pädagogik. Seinem Wirken vor allem ist in Deutschland die Entwicklung einer realistischen Erziehungswissenschaft zu verdanken, die er in seinem Standardwerk „Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens“ zusammenfasste. Der „dynamische Begabungsbegriff“, d. h. die Deutung der Begabung als Lernfähigkeit, die durch entwicklungsgemäße Lehr- und Lernprozesse immer erst gefördert werden muss, geht ganz wesentlich auf ihn zurück. Zum anderen hat Roth in erheblichem Maße die bildungspolitische Diskussion in der Bundesrepublik beeinflusst, insbesondere durch seine Tätigkeit im Deutschen Bildungsrat von 1965 bis 1975 und seine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. In dieser Zeit heftiger politischer und pädagogischer Reformdiskussionen hat Roth mehr als 70 Gutachten und Empfehlungen zur Entwicklung des deutschen Bildungswesens verfasst und dadurch nicht zuletzt die neue Form der Gesamtschule entscheidend gefördert. Der Deutsche Gewerkschaftsbund würdigte Heinrich Roth 1970 durch die Verleihung des Kulturpreises, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ernannte ihn zum Ehrenmitglied.
Göttinger Tageblatt, 29.2.2008 (pdf)
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