Erwin Meyer (1899 - 1972)

Physiker

Gedenktafel

Erwin Meyer wurde am 21. Juli 1899 in Königshütte (Oberschlesien) geboren. Er studierte von 1918 bis 1922 an der Universität und Technischen Hochschule Breslau und wurde dort im gleichen Jahr mit einer Arbeit aus dem Bereich der Akustik promoviert. Seit 1929 leitete er die Akustische Abteilung des neugegründeten Heinrich-Hertz-Instituts in Berlin, seit 1947 war er Professor und Leiter des neugeschaffenen Dritten Physikalischen Instituts der Göttinger Universität. Meyer starb am 6. März 1972.
Meyers überragende wissenschaftliche Bedeutung beruht zum einen auf seinen zahlreichen Entwicklungen und Entdeckungen aus der Pionierzeit der Elektrotechnik und des Radios in den zwanziger und dreißiger Jahren. So geht die heute in aller Welt verbreitete Methode zur Herstellung "schalltoter Räume" durch Auskleidung mit sog. Keilabsorbern auf Meyer zurück. Zum anderen gelang es ihm nach dem Zweiten Weltkrieg innerhalb weniger Jahre, dem Göttinger Dritten Physikalischen Institut - das vor allem in den USA als "the legendary Third Institut of Physics in Göttingen" immer noch hohes Ansehen genießt - Weltgeltung zu verschaffen. Neben zahlreichen Ehrungen erhielt er 1933 die Gauss-Weber-Gedenkmünze der Universität Göttingen, seit 1950 war er Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Seine Tätigkeit während des Zweiten Weltkrieges, als er im Auftrag der deutschen Wehrmacht an der Entwicklung von Wasserschallabsorbern für U-Boote führend beteiligt war, ist ihm nach 1945 weder in England noch in den USA, wo ihn hoch angesehene Gesellschaften auszeichneten, zum Vorwurf gemacht worden.

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