Dietrich Kettler (1936 - )

Mediziner

Ehrenmedaille der Stadt Göttingen

Oberbürgermeister Jürgen Danielowski (l.) überreicht am 4.5.2006 Urkunde und Ehrenmedaille an Dietrich Kettler

Foto: Harald Wenzel

Der internationale bekannte Anästhesiologe und Notfallmediziner Prof. Dr. Dietrich Kettler erhält die Ehrenmedaille der Stadt Göttingen. Das hat der Rat der Stadt in seiner Sitzung am Freitag, 10. Februar 2006, einstimmig auf der Grundlage eines gemeinsamen Antrags aller Fraktionen beschlossen. Kettler habe sich über das Maß seiner beruflichen Aufgaben hinaus um das Wohl der Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Region verdient gemacht, heißt es in dem Beschlusstext des Rates.

Der vielfach ausgezeichnete Humanmediziner hatte mit großem persönlichen Engagement erreicht, dass 1980 ein Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht am Göttinger Universitätsklinikum stationiert wurde. Er war Begründer des Göttinger Modellprojekts „Herz–Lungen–Wiederbelebung durch Ersthelfer“, in dessen Rahmen rund 20.000 Bürger/innen der Region Göttingen in den Basismaßnahmen der „kardiopulmonalen Reanimation“ ausgebildet werden konnten. Schließlich gilt Kettler, langjähriger Leiter des Zentrums Anästhesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin, als entscheidender Motor für die Gründung eines Zentrums für Palliativmedizin in Göttingen.

1936 in Waren–Müritz (Mecklenburg) geboren, studierte er Humanmedizin in Berlin. Nach seiner Promotion in Tübingen assistierte er in Berlin, Stuttgart, Darmstadt, Göttingen und Houston (Texas). 1973 wurde Kettler in Göttingen zum Universitätsprofessor für Anästhesiologie berufen. Seit 1975 war er Ordinarius und Geschäftsführender Direktor des Zentrums Anästhesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin (ZARI) und Abteilungsdirektor. Von 1977 bis 1979 amtierte der neue Ehrenmedaillenträger als Dekan der Medizinischen Fakultät. Zweimal übte er die Funktion des ärztlichen Direktors des Universitätsklinikums aus.

Prof. Dr. Kettler wurde mit dem „Karl–Thomas–Preis“ (1972), dem Deutschen Preis für präklinische Notfallmedizin (1992), der „James E. Eckehoff Annual Honorary Lecture“ der Universität von Philadelphia (2001) sowie den Ehrenmitgliedschaften der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (2003) und des „Europaean Resuscitation Council“ (2004) ausgezeichnet. Er wirkte u. a. als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, als Sprecher des Deutschen Rates für Erste Hilfe und Wiederbelebung, als Präsident der „Confederation of the European National Societies of Anaesthesiology“ sowie seit 2002 als Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. Nach mehr als einem halben Jahrhundert Forschung, Lehre und Krankenversorgung ist Prof. Dr. Dietrich Kettler mit Ablauf des Sommersemesters 2004 aus dem aktiven Dienst ausgeschieden.


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