Joachim Jeremias (1900 - 1979)

Philosoph

Gedenktafel

Joachim Jeremias Joachim Jeremias wurde am 20. September 1900 in Dresden geboren und verlebte prägende Jugendjahre in Jerusalem, wo sein Vater als Propst an der ev.-luth. Erlöserkirche wirkte. Er studierte Theologie und orientalische Sprachen in Tübingen und Leipzig. Nachdem Jeremias sich 1925 an der Universität Leipzig habilitiert hatte, wurde er 1938 als ordentlicher Professor für Theologie an die Georgia Augusta berufen. Hier lehrte er bis zu seiner Emeritierung im Sommersemester 1968. 1976 siedelte Joachim Jeremias von Göttingen nach Tübingen über, wo er am 6. September 1979 starb.

Das wissenschaftliche Werk des Theologen Joachim Jeremias umfasst historische, literarkritische, philosophische, papyrologische und archäologische Studien. In dem er sich die alttestamentlich-jüdischen Überlieferungen der vor-neutestamentlichen Zeit sowie das zeitgenössische und das rabbinische Judentum zum Gegenstand machte, griff er weit in das nicht-christliche Umfeld des Neuen Testamentes hinein. Gleichzeitig leistete er im Rahmen der eigentlichen neutestamentliche Forschung - etwa bei der Behandlung textkritischer Probleme oder exegetischer Fragestellungen - Bedeutendes. Die entscheidende Zielrichtung seiner Forschungen, die seinem Werk eine große Ausstrahlungskraft und ihm einen bleibenden Platz in der Geschichte der Erforschung des Neuen Testamentes sichert, war die Untersuchung der Zeitgeschichte und der Verkündigung Jesu unter Einbeziehung der sozialen und kulturellen Hintergründe. Während der Zeit des Dritten Reiches war Jeremias seit 1933 Mitglied der Bekennenden Kirche und trat weder der NSDAP noch einer sonstigen NS-Organisation bei. Gegenüber den Machthabern vertrat er offensiv die Positionen seines christlichen Glaubens. Die Leistungen von Joachim Jeremias fanden national und international Anerkennung, so durch die Aufnahme in die Göttinger Akademie der Wissenschaften 1948 und die Verleihung ausländischer Ehrendoktorate.


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