Georg Gottfried Gervinus (1803 - 1875) |
Literarhistoriker und Politiker
Gedenktafel |
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Geb. in Darmstadt am 20. Mai 1805. Nach anfänglicher
kaufmännischer Tätigkeit Studium der Philologie in
Gießen und Heidelberg. Unter dem Einfluß Professor
Schlossers in Heidelberg wurde G. Historiker, sodann 1830 Privatdozent,
1835 ao. Professor in Heidelberg. 1836 als o. Professor für
Geschichte und Literaturgeschichte auf Empfehlung Dahlmanns nach
Göttingen berufen. Als einer der
"Göttinger Sieben"
1837 seines Lehramtes entsetzt, erhielt G. 1844 eine Honorarprofessur
in Heidelberg. 1848 gehörte G. vorübergehend dem Bundestag
und der Frankfurter Nationalversammlung an, zog sich aber bald aus dem
politischen Leben zurück. In seinem literarhistorisch
bedeutendsten Werk "Geschichte der poetischen Nationalliteratur der
Deutschen" (5 Bde., Leipzig 1835-1842) schilderte G. als erster die
Dichtung nicht vom ästhetischen, sondern vom historischen
Standpunkt. Gest. in Heidelberg am 18. März 1871.
G. wohnte im SS. 1836 bei dem Bäcker J. H. Schumacher, Barfüßerstraße 17 (Central-Theater, östl. Teil); WS. 1836/37 bei dem Briefbesteller H. Rarnsahl, Weender Straße 8; SS. 1837 bis zu seiner Entlassung bei Prof. Himlys Erben, Mühlenstraße 3. Die Gedenktafel wurde auf Vorschlag der Philosophischen Fakultät im Jahre 1908 angebracht. |
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(Walter Nissen) | |
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