Georg Heinrich August Ewald (1803 - 1875)

Orientalist und Theologe

Gedenktafel

Georg Heinrich August Ewald Geb. in Göttingen am 16. November 1803 als Sohn des Tuch- und Raschmachermeisters Heinrich Andreas E. (gest. 1829). 1815 - 1820 Schüler des Göttinger Gymnasiums. Studium der Theologie und Orientalistik in Göttingen (imm. 13. April 1820, theol.), Promotion 1823, 1827 ao., 1831 o. Professor für orientalische Sprachen in Göttingen. 1830 Heirat mit Wilhelmine, der Tochter des Mathematikers Carl Friedrich Gauß. 1837 als einer der "Göttinger Sieben" entlassen, wurde E. 1838 an die Universität Tübingen berufen. 1848 kehrte er nach Göttingen zurück, wurde jedoch 1867 wiederum wegen Verweigerung des Huldigungseides an den preuischen König entlassen. E. gilt als einer der bedeutendsten Orientalisten des 19. Jahrhunderts. Seine Arbeiten über die hebräische Sprache, Exegese des Alten Testaments und Geschichte des israelitischen Volkes haben epochemachend gewirkt. Gest. in Göttingen am 4. Mai 1875; begr. auf dem Bartholomäi-Friedhof (neuer Marien-Friedhof).

E. wurde in Göttingen im Hause Lange Geismarstraße 56, das der Vater erst 1800 erwarb und nur wenige Jahre bewohnte, geboren, wo die Tafel "In diesem Hause wurde Heinrich Ewald am 16. November 1803 geboren" an ihn erinnert. Von 1797 ab besitzt der Vater noch das Haus Düstere Straße 15, wo er von spätestens 1807 ab wieder wohnt; dort hat E. seine Jugend verbracht. Von 1812 ab besitzt der Vater nur noch dieses Haus bis zu seinem Tode. Heinrich E. wohnte im SS. 1820 bis Michaelis 1821 bei dem Bäcker G. Z. sen. Quentin, Groner Straße 35; Micbaelis 1821 bis Michaelis 1822 bei dem Goldschmied J. R. Neuß, Lange Geismarstraße 57 WS. 1822/23 bei dem Schuster H. Chr. Kranz, Lange Geismarstraße 43; SS. 1827 bei dem Tischler J. G. Keil, Jüdenstraße 12; WS. 1829/30 bis Michaelis 1830 bei der Witwe des Prof. Wunderlich, Gotmarstraße 9; WS. 1830/31 bis SS- 1832 bei den Erben des Braumeisters D. Eberwein, Groner Straße 15; WS. 1832/33 bis Winter 1837 bei der Witwe des Prof. Hemsen, Kurze Geismarstraße 39. Nach seiner Rückehr nach Göttingen wohnte E. vom WS 1848/49 bis SS. 1857 in Bettmanns Garten (heutige Hauptpost). Im WS. 1857/58 kaufte E. das Haus Untere Maschstraße 25, wo er bis zu seinem Tode wohnen blieb. Die Gedenktafel am Hause Untere Maschstraße 25 wurde vor dem Jahre 1888 angebracht. Auf Anregung des Geh. Staatsrats Prof. Leo Meyer wurde noch eine zweite Gedenktafel an E.'s Geburtshaus im Jahre 1903 angebracht.

(Walter Nissen)

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