Wilhelm Ebstein wurde am 27. November 1836 geboren, er starb am 22.
Dezember 1912 hochgeehrt in Göttingen, wo er von 1874 bis 1906 als
Ordinarius für Medizin gelehrt hatte. 1878 bezog er das Haus Weender
Chaussee (heute: Weender Landstr.) Nr. 8 und wohnte dort bis zu seinem
Tode. Das Wohnhaus existiert nicht mehr, an seiner Stelle steht heute das
"Opelhochhaus". In seiner Amtszeit wurde die neue Medizinische
Klinik an der Humboldtallee errichtet, sein Forschungsschwerpunkt waren
die Stoffwechselkrankheiten. Ebstein, der neben seinen bedeutenden
wissenschaftlichen Leistungen vielseitig geistig und musisch interessiert
war und sich auch große Verdienste um die Stadt Göttingen
erwarb, kann als herausragender Vertreter des deutsch-jüdischen
Bildungsbürgertums gelten, das durch den Völkermord der
Nationalsozialisten vernichtet wurde.
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