Jens Baggesen (1764 - 1826) |
Schriftsteller
Gedenktafel |
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Jens Baggesen wurde am 15. Februar 1764 im dänischen Korsör geboren.
Er studierte in Kopenhagen Theologie, begann aber schon bald, schriftstellerisch tätig zu werden.
Durch Kontakte zum Deutschen Kreis um Friedrich Gottlieb Klopstock in Kopenhagen
wurde er früh mit der zeitgenössischen deutschen Literatur und Philosophie vertraut.
Im Jahr der Französischen Revolution 1789 unternahm Baggesen eine Bildungsreise über Deutschland
und die Schweiz nach Frankreich, in deren Verlauf er vom 17. bis 19. Juli 1789 Göttingen einen Besuch abstatte.
Die Romanbearbeitung dieser Reise (bekannt geworden unter dem Titel "Das Labyrint")
gilt als einer der ersten dänischen Romane überhaupt.
Durch seine weitere rastlose schriftstellerische Tätigkeit wurde Jens Baggesen zum Begründer
der dänischen Literatur- und Theaterkritik.
Jens Baggesen starb am 3. Oktober 1826 in Hamburg.
Insbesondere wegen seines Hauptwerks "Das Labyrinth" gilt Baggesen als ein prononcierter Vertreter der literarischen Aufklärung, der zugleich als Europäer für eine friedliche Verständigung der Völker, insbesondere der Dänen und der Deutschen eingetreten ist. In der Romanbeschreibung seines Aufenthalts in Göttingen gibt Baggesen eine einprägsame Schilderung der ihm noch fremden deutschen akademischen und studentischen Kultur, er beschreibt die sakralen Bauwerke der Stadt und empfand Bewunderung für die moderne Ausstattung der Universität. Dabei ist seine Beschreibung der Göttinger Verhältnisse im Stile des gesamten Romans betont mehrdeutig und im besten Sinne kritisch: "Eine derartige Freiheit und Gleichheit, wie sie hier herrschte, hatte ich noch nicht erlebt, noch weniger jenen Gehorsam und die Blitzschnelle, womit Kellner und Mägde auf den kleinsten Wink aufwarten, und am allerwenigsten die Autorität, mit der befohlen wird." |
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