Wilhelm Abegg (1876 - 1951) |
Begründer der demokratischen Polizei
Gedenktafel |
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Philipp Wilhelm Abegg studierte Rechtswissenschaften in Berlin und Göttingen,
legte 1899 das Erste und 1903 das Zweite juristische Staatsexamen ab.
1903 wurde er in Göttingen mit einer rechtsvergleichenden Arbeit promoviert
und trat 1907 in den preußischen Staatsdienst ein.
Nach der Teilnahme als Offizier am Ersten Weltkrieg wurde er 1920 als Ministerialrat
ins preußische Innenministerium berufen, wo er 1926 zum Staatssekretär aufstieg
und mit der Leitung der Polizeiabteilung betraut wurde.
Unmittelbar nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler 1933 floh Abegg in die Schweiz.
1945 kehrte er nach Deutschland zurück.
Seine Mitarbeit am demokratischen Neuafbau wurde drei Jahre später durch einen Schlaganfall beendet,
an dessen Folgen Wilhelm Abegg 1951 verstarb.
Im Auftrag des Preußischen Innenministers Carl Wilhelm Severing und auf der Grundlage seiner eigenen Denkschrift "Zur Neuordnung des Polizeiwesens in Preußen" wurde Abegg mit der großen preußischen Polizeireform beauftragt. Ziel war es dabei, den Polizeiapparat nach den Prinzipien der demokratischen Weimarer Verfassung umzustrukturieren. Wesentliche Ziele waren dabei insbesondere die Auflösung der Sicherheitspolizei und die Schaffung der "Schutzpolizei" als neuer Einheitspolizei. Im Zusammenhang mit diesen Reformbestrebungen setzte sich Abegg auch politisch mit der zunehmenden republikfeindlichen Radikalisierung der späten Weimarer Republik auseinander und begann früh, sich im Widerstand gegen den aufkommenden Nationalsozialismus zu engagieren. Als Folge davon wurde er am Tag des Staatsstreichs gegen Preußen am 20. Juli 1932 in den Ruhestand versetzt. Politisch hatte sich Abegg mit seinem Eintreten für die Weimarer Verfassung so weit exponiert, dass er den Nationalsozialisten als "Staatsfeind" galt. Um sein Leben zu retten, floh er unmittelbar nach Hitlers Machantritt in die Schweiz. |
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