Chronik für das Jahr 1831

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6. - 17. Januar 1831

Revolutionäre Unruhen (die "Göttinger Revolution") gegen die reaktionäre hannoversche Regierung in Nachwirkung der französischen Juli-Revolution von 1830. Unter Führung der juristischen Privatdozenten Ahrens, von Rauschenplat und Schuster Bildung eines Revolutionssenates und einer Nationalgarde von Studenten und Bürgern. Ehrenvoller Abzug der schwachen Garnison. Ein königliches Reskript befiehlt allen hannoverschen Studenten bei Androhung des Verlustes späterer Staatsanstellung, Göttingen sofort zu verlassen. Die Ausländer gleichfalls zur Abreise aufgefordert, die Vorlesungen werden geschlossen. Durch eine große Militärmacht unter General von dem Bussche Unterdrückung ohne Blutvergießen.

8. April 1831

Durch den Erlaß des "Verfassungs- und Verwaltungs-Reglement für die Universitäts-Stadt Göttingen" wesentliche Vereinfachung und Verbesserung der Verwaltung, vor allem Trennung von Verwaltung und Justiz. Aufhebung des Gerichtsschulzenamtes, Übergang seiner Befugnisse an den Magistrat, ebenso die bürgerliche Gerichtsbarkeit des Leinegerichtes. Die des bisherigen städtischen Vogtgerichtes über die Stadtdörfer Herberhausen und Roringen übernimmt mit einigen Ausnahmen das Leinegericht. Fortfall der bisherigen Teilnahme der Stadt an der staatlichen Kriminal-Gerichtsbarkeit.

Besetzung der Stellen des Magistrats-Direktors, des Stadtgerichts-Direktors, des Syndikus und der Senatoren durch Vorschlag von 3 Kandidaten durch den Magistrat an das Ministerium zur Auswahl. Stimmrecht der Bürger für die Wahlen der Bürgervorsteher und Bezirksvorsteher an Mindeststeuersatz von 5 Talern gebunden.

10. April 1831

Unter Leitung von Pastor Miede die Sonntagsschule für Handwerkslehrlinge zur Realschule für Handwerker ausgebaut. Auch ihr Unterricht Sonntags erteilt.


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