Studien zur Geschichte der Stadt Göttingen

  1. Das Baugeschäft und die Stadt : Stadtplanung, Grundstücksgeschäfte und Bautätigkeit in Göttingen (1861-1924) / Jan Volker Wilhelm . - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2006. - 480 S. : Ill. - ISBN 3-525-85425-0. - 42,90 EUR

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Vorbemerkung9
Vorwort der Stadt Göttingen11
Geleitwort12
Abbildungen, Tabellen und Grafiken13
Abkürzungen und Siglen17
Einleitung19
Zum Thema19
Forschungsstand21
Quellenlage25
Das Baugeschäft, seine Inhaber und die Göttinger Baubranche28
Vom Handwerksmeister zum Architekten28
Bauhandwerker, Bauunternehmer und Architekten in Göttingen30
Das Baugeschäft Conrad Rathkamp & Söhne41
Johann Conrad Rathkamp (1828—1910)41
Robert Rathkamp (1854—1926)46
Wilhelm Rathkamp (1861—1937)48
Die Entwicklung des Baugeschäfts53
Exkurs: Die Baugeschäfte Robert und Wilhelm Rathkamp nach 192461
Baubehörden und Baugesetzgebung66
Magistrat und Stadtbauamt66
Baupolizei und Baukommission76
Die Entwicklung der Bauvorschriften82
Bedingungen für die Erteilung der Bauerlaubnis84
Vorschriften zur Lage von Neubauten97
Vorschriften zur Grundstücksausnutzung100
Vorschriften zur Konstruktion und Gestaltung102
Stadtplanung und städtebauliche Entwicklung119
Göttingen um 1861119
Stadtplanung und Stadterweiterung125
Die Anfänge der Stadterweiterung 125125
Der »Stadterweiterungsplan« von 1874138
Die Verkoppelung der städtischen Feldmark 1875—1879142
Die weitere Öffnung und Überplanung der Altstadt155
Der Weg zum »allgemeinen Bebauungsplan« von 1899165
Der »allgemeine Bebauungsplan« von 1914170
Der Erste Weltkrieg und seine Auswirkungen — Siedlungsideologie und Wohnungsnot177
Die planerische Einbeziehung der umliegenden Gemeinden206
Zur Anwendung der landwirtschaftlichen Flurbereinigungsgesetze im Städtebau210
Das Engagement der Baugeschäfte im Terraingewerbe228
Bodenhandel und Baulanderschließung228
Grundstückskauf und -verwertung durch Conrad Rathkamp & Söhne237
Zu den Quellen237
Die Handelstätigkeit und ihre Begleitumstände240
Die Bedeutung des Bodenhandels für CR & S276
Die Handelstätigkeit der anderen Göttinger Baugeschäfte278
Der Grundbesitz im Stadterweiterungsgebiet 1879278
Der Grundbesitz Göttinger Baugeschäfte 1896279
Die Gründung von Terraingesellschaften282
Die versuchte Bewältigung finanzieller Probleme289
Bankenzusammenbruch und Immobilienkrise292
Bautätigkeit und Architektur298
Die Bautätigkeit von CR & S in Innen- und Außenstadt298
Die Bautätigkeit der Firma außerhalb Göttingens303
Wohnhäuser305
Einfamilienhäuser308
Häuser für studentische Vereinigungen332
Mietwohnhäuser für Arbeiter338
Mietwohnhäuser für den Mittelstand344
Wohn- und Geschäftshäuser348
Öffentliche und gewerbliche Bauten356
Sonstige Bauten365
Kirchen, Denkmäler und Brunnen365
Spezielle Zweckbauten371
Kleinaufträge373
Die Veränderung des Stadtbildes375
Denkmalpflegerische Bemühungen um den Altbaubestand375
Göttingen im Urteil zeitgenössischer Städtebauexperten387
Das Stadtbild im Jahr 1924392
Zusammenfassung395
Quellen und Literatur405
Archivalien405
Karten und Pläne411
Gedruckte Quellen und Literatur413
Anhang433
Maurermeister und Architekten in Göttingen 1857—1925433
Gründungsvertrag der Terraingesellschaft Levin/Reibstein/Rott (1902)436
Göttingen in Architekturzeitschriften 1852—1918439
Theodor Goecke: Göttingen (1919)444
Wohnungsneubauten und -förderung in Göttingen 1915—1924448
Übersicht: Wohnungsneubauten in Göttingen 1910—1934452
CR & S: Grundstückskäufe und -verkäufe453
CR & S Werkverzeichnis 1: Wohn- und Geschäftshäuser in der Altstadt461
CR & S Werkverzeichnis 2: Wohnhäuser im Stadterweiterungsgebiet462
CR & S Werkverzeichnis 3: Industrie- und Gewerbebauten469
CR & S Werkverzeichnis 4: Bauausführungen471
CR & S: Unter Denkmalschutz stehende Bauten473
Personenregister474



Vorwort der Stadt Göttingen
Die Geschichte der Städte im Zeitalter der Urbanisierung und Industrialisierung im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert ist in der Vergangenheit in Deutschland intensiv erforscht worden. Dabei lag der Schwerpunkt vor allem auf der Kommunalpolitik, auf den sozialen, demographischen und ökonomischen Veränderungen und nicht zuletzt auch auf der Theorie und Praxis der Stadt- und Raumplanung. Gleichwohl sind auffällige Lücken geblieben, welche zum einen den bleibenden Schranken zwischen den Fachdisziplinen geschuldet sind, zum anderen aber auch dem Mangel an bzw. dem außerordentlich schwierigen Zugang zu wichtigen Quellengruppen.

Die vorliegende Studie von Jan Volker Wilhelm über Göttingen gründet demgegenüber auf einer außerordentlich günstigen Quellenlage. Neben einer Fülle einschlägiger serieller wie qualitativer Quellen im Göttinger Stadtarchiv und im Archiv des Amtsgerichtes Göttingen konnte er vor allem das reichhaltige Archiv des Bauunternehmens Rathkamp sowie die Bauakten der Stadtverwaltung nutzen. Diese Ausgangsbasis und die Fähigkeit des Verfassers, Stadtplanungs-, Wirtschafts-, Bau- und Architekturgeschichte in Fragestellung und Methodik interdisziplinär zu verbinden, sind die Voraussetzungen für diese anregende, ergebnisreiche und gelungene Dissertationsschrift.

Jan Volker Wilhelm sucht — nach Kernstadt und Stadterweiterungsgebiet differenzierend — zu rekonstruieren, wie der beschleunigte Wandel zwischen 1861 und 1924 in Göttingen den Stadtgrundriss und die Stadtgestaltung geprägt hat. Er verknüpft dazu, mit dem Schwerpunkt auf den "Entscheidungsprozessen”, drei übergreifende Fragestellungen: Wer waren die damaligen Akteure des Stadtentwicklungsprozesses? Welche gesetzlichen und planerischen Rahmenbedingungen und Leitbilder wurden für diesen Prozess von Stadt und Staat gesetzt? Wie gestalteten die beteiligten Akteure unter diesen Bedingungen den Bodenmarkt und das Baugeschehen und damit den Grund- und Aufriss der Stadt? Dieser umfangreiche Untersuchungsansatz wird schließlich — da der Forschungsstand hier das größten Lücken aufweist, aber auch wegen der günstigen Quellenlage — auf das wichtigste Baugeschäft am Ort fokussiert, die Firma Conrad Rathkamp & Söhne, die in der Stadt von 1861 bis 1924 tätig war. Es ist daher nur folgerichtig, daß diese Arbeit, die im Ansatz wie den Ergebnissen eine bedeutende, auch überregional in erheblichem Maße weiterführende Forschungsleistung erbringt, in den "Studien zur Geschichte der Stadt Göttingen” erscheint.

Göttingen, im Februar 2006

Ernst Böhme


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