Wilhelm August Lampadius (1772 - 1842)

Mineraloge und Chemiker

Gedenktafel

Wilhelm August Lampadius Der am 8. August 1772 Hehlen bei Holzminden geborene Lampadius begann als 12jähriger in der Göttinger Ratsapotheke eine Apothekerlehre. Nach deren Abschluss 1790 studierte er von 1792 an in Göttingen Chemie, Mathematik und Physik. Nach einem Aufenthalt in Berlin und einer Reise nach Rußland wirkte er als Professor für Chemie und Hüttenkunde an der Bergakadmie in Freiberg/Sachsen. Nachdem ihm auch die Leitung des Amalgamierwerkes in Halsbrücke übertragen worden war, errichtete er dort die erste europäische Leuchtgasanstalt. Wilhelm August Lampadius starb am 13. April 1842 in Freiberg.

Aufgrund seiner Lehre als Apotheker und seiner anschließenden Studien u. a. bei Johann Friedrich Blumenbach, Johann Friedrich Gmelin, Georg Christoph Lichtenberg und Johann Andreas Murray erhielt Lampadius eine äußerst vielseitige Ausbildung auf dem damals modernsten Stand der Naturwissenschaften. Seine überragenden Kenntnisse in Mineralogie und insbesondere metallurgischer Chemie ließen ihn zum eigentlichen Begründer der modernen Metallurgie werden. In Umsetzung der aufklärerischen und auf praktischen Nutzen ausgerichteten Prinzipien der an der Georgia Augusta gelehrten Wissenschaften richtete Lampadius als Professor in Freiberg das erste chemisch-metallurgische Laboratorium ein, in dem erstmalig die Studenten selbst experimentieren konnten. Zu den zukunftsweisenden Ergebnissen seiner Forschung zählt die Entdeckung des Schwefelkohlenstoffs, die Gewinnung von Zucker aus Rüben, die Erfindung der teergetränkten Dachpappe und die Erzeugung von Leuchtgas aus Steinkohle. Der philosophisch an Kant orientierte politische Liberale Lampadius stand in Kontakt u. a. zu Goethe und Alexander von Humboldt. 1991 ehrte ihn die Deutsche Bundespost durch die Herausgabe einer Sonderbriefmarke.


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